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Betrugsverdacht gegen Vettel - Rosberg sauer
Kurz vor dem Großen Preis von Südkorea geht es hinter den Kulissen turbulent zu. Der ehemalige Teamchef und Rennstallbesitzer Giancarlo Minardi unterstellt Red Bull, illegale technische Hilfsmittel zu verwenden. Außerdem ist Nico Rosberg nicht gut auf Sebastian Vettel zu sprechen und Fernsehexperte Marc Surer findet, der dreifache Weltmeister solle das Team wechseln.
Erfolg macht in der Formel 1 nicht sexy, Seriensieger kamen nie besonders gut an - siehe Ära Schumacher. Das muss auch Sebastian Vettel in letzter Zeit feststellen. Der Deutsche wurde beim bei der Siegerehrung gnadenlos ausgepfiffen. Damals hakte man den Vorfall noch ab, da die italienischen Tifosi natürlich am liebsten ihren Ferrari-Helden Fernando Alonso als Sieger gesehen hätten.
Wenn andere die Eier in den Pool hängen lassen...
Als sich das Pfeifkonzert in Singapur wiederholte, war klar: Vettel ist nicht mehr "Everybodys Darling". Er wird seinem großen Vorbild Michael Schumacher immer ähnlicher. Er lebt und atmet Formel 1 rund um die Uhr. "Vettel hat einen Mega-Ehrgeiz und das färbt auch auf sein Team ab", weiß Niki Lauda. Dies unterstrich Vettel auch mit einer Aussage: "Wenn andere die Eier in den Pool hängen lassen am frühen Freitag, arbeiten wir immer noch hart für ein starkes Rennen."
Diese Aussage ärgert Rosberg über die Maßen: "Er sollte sich weniger Gedanken machen über meine Eier und mehr auf sich selbst gucken." Der Mercedes-Pilot warnte seinen Landsmann davor, mit solchen Sagern den Respekt seiner Fahrerkollegen zu verspielen. Vettel konterte: "Es ging nicht darum, gegen einen anderen etwas zu sagen, sondern zu zeigen, dass unser Erfolg nicht von ungefähr kommt."
Traktionskontrolle bei Red Bull?
Der Weg, wie er zu seinen Erfolgen kommt, ist zumindest laut Giancarlo Minardi kein legaler. Der ehemalige Minardi-Teambesitzer, der seinen Rennstall 2005 an Red Bull verkaufte ( ganz genau und stellte mehrere Ungereimtheiten fest. Beispielweise konnte der Deutsche in Kurve drei viel früher wieder beschleunigen als die Konkurrenz.
Außerdem fiel Minardi auf: "Der Renault-Motor des Deutschen heulte wie kein anderes französisches Aggregat auf der Strecke, auch nicht wie der von Mark Webber." Der 66-Jährige glaubt deshalb, dass unerlaubte Hilfsmittel im Spiel sind. "Der Sound war ähnlich zu jenem Sound, den der Motor gemacht hat, als die Traktionskontrolle vor einigen Jahren gegriffen hat", erklärte der Italiener.
FIA: Alles sauber
Traktionskontrollen sind schon seit Jahren in der Formel 1 verboten. Schummelt Vettel? Der Weltverband FIA kann dies nicht bestätigen. "Es wird alles von uns kontrolliert und alles an Vettels Auto und auch an den anderen Wagen war reglementskonform", so FIA-Rennleiter Charlie Whiting zur "Sport Bild".
Für den ehemaligen Formel-1-Piloten und jetzigen Sky-Experten Marc Surer kann Vettel seine Kritiker nur mit einem Teamwechsel umstimmen. "Für ihn wäre in Zukunft ein Wechsel gut – dann wäre das Image, dass er nur in einem Red Bull gewinnen kann, endlich weg und auch die Pfiffe würden verstummen", glaubt der Schweizer.
Ab Freitag wird dann wieder über Sport gesprochen, die ersten beiden Trainings in Yeongam stehen am Programm.