100.000 Euro ergaunert

Betrüger meldeten Fake-Unfälle – 100.000 Euro ergaunert

Zwölf Angeklagte mussten sich am Montag am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Betruges verantworten. Sie zeigten sich geständig.

Dominik Mayer
Betrüger meldeten Fake-Unfälle – 100.000 Euro ergaunert
Ein Versicherungsmitarbeiter wurde schließlich auf den Betrug aufmerksam. (Symbolbild)
IMAGO/Zoonar

Die Hauptangeklagte war eine fünffache Mutter. Über einen Zeitraum von fünf Jahren meldete sie acht Pkw-Schäden, mit einer Geldsumme von 33.000 Euro. Der Großteil, der zwölf Angeklagten sind miteinander verheiratet, verwandt oder verschwägert.

Mehr als die Hälfte der Personen sind arbeitslos. Mit den Betrügereien wollten sie ihr Einkommen aufbessern. Verursacher der Blechschäden war immer ein Mitglied der Personengruppe. Unfallgegner war jeweils ein weiteres Mitglied der Gruppe.

Fünf Versicherungen abgezockt

Ein Versicherungsmitarbeiter wurde schließlich stutzig. Ihm fiel auf, dass Namen wiederholt, aber in unterschiedlichen Rollen vorkamen. Einmal als geschädigte Person, dann wieder als Unfallverursacher oder Verursacherin. Repariert wurden die Blechschäden zum Teil günstig im Ausland. Die Differenz wurde zum Gewinn. Außerdem wurden die reparierten Autos weitergegeben und tauchten in einem neuen Schadensfall wieder auf.

So wurden fünf Versicherungen um ungefähr 100.000 Euro betrogen. Der Staatsanwältin zufolge passiere einer Person im Durchschnitt etwa alle 15 Jahre ein Unfall. Einige der geständigen Männer und Frauen waren innerhalb von drei oder vier Jahren in bis zu zehn Unfälle verwickelt.

Die Urteile

Die Angeklagten zeigten sich vor Gericht reumütig. Aufgrund der Geständnisse und der genauen Unterlagen konnte der Prozess noch am Montag beendet werden. Ursprünglich waren noch zwei weitere Verhandlungstage angesetzt.

Die Hauptangeklagte und ihr Ehemann erhielten 18 Monate, der vorbestrafte Mann muss für sechs Monate ins Gefängnis oder er kann mit Fußfessel arbeiten gehen. Weil seine Frau noch unbescholten war, ist ihre Strafe ebenso bedingt wie die der weiteren Angeklagten. Die Strafen bewegen sich zwischen 15 und drei Monaten.

Vier Urteile noch nicht rechtskräftig

Nur vier der Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Da die Angeklagten keine Rechtsvertretung hatten, erhielten sie automatisch drei Tage Bedenkzeit. Eine Frau, die selbst nicht von den Betrügereien profitiert hatte, erhielt eine Diversion und blieb damit unbescholten.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Zwölf Angeklagte, darunter eine fünffache Mutter, wurden am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Betruges verurteilt, nachdem sie über fünf Jahre hinweg durch fingierte Unfälle rund 100.000 Euro von Versicherungen ergaunert hatten.
    • Die Strafen reichen von 15 bis 18 Monaten, wobei einige Urteile noch nicht rechtskräftig sind.
    DM
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