Wirtschaftskammer NÖ warnt

Betriebe straucheln – "Hohe Teilzeit-Quote ist Problem"

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich schlägt Alarm: Hohe Teilzeit-Quoten in Betrieben seien ein großer Wettbewerbs-Nachteil.

Niederösterreich Heute
Betriebe straucheln – "Hohe Teilzeit-Quote ist Problem"
Johannes Schedlbauer ist Direktor der WKNÖ, Wolfgang Ecker Präsident.
Rita Newman, iStock ("Heute"-Montage)

Die Wirtschaft kämpft quer durch die meisten Branchen mit einem Arbeitskräftemangel. Bereits des Öfteren machte die WKNÖ darauf aufmerksam, dass laut Prognosen bis zum Jahr 2040 allein in Niederösterreich bis zu 60.000 Arbeitskräfte fehlen werden.

Hohe Teilzeit-Quote

Ein Zustand, der dieses Problem noch verstärke, sei die hohe Teilzeitquote, wie man betont. Innerhalb von 30 Jahren sei die Anzahl der Teilzeit-Arbeitenden auf 1,36 Millionen angestiegen, ein großer Teil der Menschen, der sich – freiwillig oder unfreiwillig – für ein solches Pensum an Erwerbsarbeit entscheidet sind nach wie vor Frauen.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    "Niederösterreich hat in den letzten 30 Jahren keine einzige weitere Vollzeitstelle schaffen können, dafür sind in den letzten 30 Jahren mehr als eine Million Teilzeitstellen entstanden", analysiert WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.

    Teilzeit ist teuer

    Die Krux an der Geschichte: Teilzeitangestellte werden für die Unternehmen immer mehr zum Kostenfaktor. "In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Teilzeitquote in 28 Prozent der Betriebe erhöht. Das zeigt deutlich: Die Teilzeitquote in Österreich steigt immer mehr an, im 10-Jahresvergleich um etwa ein Fünftel", ergänzt WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer.

    Das Verhältnis erhöhe die Produktionskosten und beeinträchtige die internationale Wettbewerbsfähigkeit, warnt man seitens der Kammer.

    Johannes Schedlbauer und Wolfgang Ecker (v. li.)
    Johannes Schedlbauer und Wolfgang Ecker (v. li.)
    Rita Newman

    Der Lösungsvorschlag, um wieder mehr Menschen für Vollzeitarbeit zu gewinnen: Verbesserungen im Steuerrecht.

    Liste an Forderungen

    • Freibetrag bei Vollzeitarbeit
    • Absetzbetrag bei Vollzeitarbeit
    • Senkung des Steuertarifs in den mittleren Tarifstufen
    • Anhebung der zweiten und dritten Einkommensteuerstufe

    Attraktivierung

    Auf Basis eines in Auftrag gegebenen Gutachtens fordert die Wirtschaftskammer jetzt einen Freibetrag bei Vollzeitarbeit, um die Bemessungsgrundlage der Einkommensteuer zu senken, einen Absetzbetrag bei Vollzeitarbeit und eine Senkung des Steuertarifs in den mittleren Tarifstufen, damit bei höheren Einkommen die Steuerbelastung sinkt. Zusätzlich sollen die zweite und dritte Einkommensteuerstufe angehoben werden.

    Diese Maßnahmen sind notwendig, um Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten und unseren Mitarbeitermangel in allen Branchen erfolgreich zu begegnen.
    Wolfgang Ecker
    Präsident der Wirtschaftskammer NÖ

    "Diese Maßnahmen sind notwendig, um Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten und unserem Mitarbeitermangel in allen Branchen erfolgreich zu begegnen", so Ecker.

    red
    Akt.