Straftaten explodierten
Betreten verboten – Graz bekommt weitere Schutzzone
Einmal weggewiesen, dürfen bestimmte Personen zwei Grazer Parks nicht mehr betreten. Damit will die Polizei den Drogenhandel in den Griff kriegen.
Vor allem die Suchtmittelkriminalität soll in Graz per Schutzzone in den Griff bekommen werden. Im Volksgarten etwa wurde eine solche vor zwei Monaten errichtet. Verdächtige Personen können einfacher dort weggewiesen werden, zusätzlich gab es umfangreiche Schwerpunktaktionen. Ziel ist, insbesondere Kinder im öffentlichen Raum zu schützen.
Grund für die Schutzzone im Volksgarten waren Drogenfunde mit einem Verkaufswert von bis zu 60.000 Euro, gleichzeitig stieg die Zahl der Suchtmitteldelikte um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 15. Juli wurden darauffolgend 130 Betretungsverbote aufgrund des Verdachts gerichtlich strafbarer Handlungen ausgesprochen.
Über 800 Personen wurden überprüft, mehr als 50 Mal gab es dabei Anzeigen wegen der Missachtung eines bereits ausgesprochenen Betretungsverbots. Hierfür sind Strafen bis zu 1.000 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 4.600 Euro zu erwarten. Rund 30 Mal stellten Beamte Suchtmittel im Park sicher (400 g Cannabis). Insgesamt wurden 35 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz erstattet.
Szene verlagert sich
Der Kontrollschwerpunkt durch insgesamt 370 Polizeibeamte zeigte Analysen zufolge Wirkung. Aber schon die Ankündigung einer Schutzzone habe dazu geführt, dass sich die Suchtmittelszene verlagert. Auch umliegende Parks wurden deshalb verstärkt kontrolliert.
So wurde in jüngster Vergangenheit beispielsweise die erwartete Verdrängung der Suchtmittelszene in Richtung Metahofpark festgestellt. Dabei stellten Beamte hier sogar mehr Suchtmittel sicher als im Volksgarten selbst. Zudem konnte die Polizei hier bei Schwerpunkten zehn Personen mit einer gerichtlichen Aufenthaltsermittlung aufgreifen.
Weitere Schutzzone
Aufgrund der vorliegenden Lageveränderung hat das Stadtpolizeikommando Graz eine weitere Schutzzone für den Metahofpark beantragt. Ein dementsprechender Antrag wurde Anfang vergangener Woche eingebracht und behördlich geprüft. Nun wurde die "Schutzzone Metahofpark" verordnet – sie tritt mit 1. Oktober 2024 in Kraft.
Die bereits Mitte Juli verordnete "Schutzzone Volksgartenpark" bleibt parallel dazu bestehen. Die Polizei wird weiterhin Intensivkontrollen und Schwerpunkte mit unterschiedlichen Polizeieinheiten in beiden Schutzzonen durchführen sowie aktuelle Entwicklungen in umliegenden Parks beobachten.
Auf den Punkt gebracht
- In Graz wird eine weitere Schutzzone im Metahofpark eingerichtet, um die zunehmende Suchtmittelkriminalität zu bekämpfen, nachdem bereits im Volksgarten eine solche Zone mit Erfolg eingeführt wurde
- Ziel dieser Maßnahmen ist es, insbesondere Kinder im öffentlichen Raum zu schützen und die Verlagerung der Drogenszene zu verhindern