Sport
Besiktas Istanbul: Der Verein mit den 38 Akademien
Das erste Heimspiel in der Europa League bestreitet Rapid Wien Donnerstagabend gegen Besiktas Istanbul, eine Mannschaft mit stolzer Tradition, die über beachtliche finanzielle Möglichkeiten verfügt. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der türkische Klub seine Nachwuchsarbeit in den letzten Jahren aufgezogen hat.
Besiktas Istanbul wurde in den letzten Wochen von einigen Medien immer wieder auf Augenhöhe mit Rapid Wien gestellt, aber in Wahrheit bekommt es der österreichische Rekordmeister mit einem Gegner zu tun, der den Wienern vor allem infrastrukturell zwei bis drei Klassen voraus ist. Bestes Beispiel dafür ist die hervorragende Nachwuchsarbeit der Türken, die sich in den kommenden Jahren sicherlich bezahlt machen wird. In der Türkei errichtete der Verein bereits 28 Akademien, in acht weiteren Ländern besitzt der Klub zudem noch zehn weitere Akademien, unter anderem in Städten wie Melbourne, Amsterdam, Lissabon, Zürich, London, Berlin oder Hamburg. Aber auch die aktuelle Mannschaft von Besiktas Istanbul kann sich durchaus sehen lassen und wenn die Türken ihr volles Potential abrufen, dann wird es Rapid Wien sehr schwer haben Paroli zu bieten. Wenn es jedoch gelingen sollte, im Mittelfeld ein Übergewicht herzustellen und die Schaltzentralen des Gegners auszuschalten, dann hat Rapid Wien Chancen auf die ersten Punkte in der Gruppenphase. Hoffnung macht auch, dass die Mannschaft von Besiktas Istanbul nicht immer konstant ihre Leistungen abruft und an manchen Tagen launisch agiert.
Verhaltener Optimismus bei den Fans
Die Rapid-Fans im Austrian Soccer Board sehen ihre Mannschaft zwar zum großen Teil als Außenseiter, glauben aber dennoch, dass mit der Unterstützung der Fans die Mannschaft über sich hinauswachsen kann. Jack_Cooper hofft, dass der Funke von den Zuschauern auf die Mannschaft überspringen wird: Auch wenn die letzten Wochen nicht gerade nach Wunsch verlaufen sind, sollten wir nicht mit negativen Gefühlen in diese Partie gehen. Wir können gewinnen, wenn der Funke von den Fans auf die Mannschaft überspringt und jeder einzelne Spieler bis zur letzten Minute kämpft. Sollten wir dann trotzdem verlieren, ist es auch nicht schlimm, aber es wäre ein großer Fehler, wenn wir schon vor der Partie glauben, dass wir keine Chance haben werden. Auch F.Torres hofft auf eine kleine Sensation und erinnert sich, dass es in den vergangenen Jahren in den internationalen Bewerben immer wieder zu Überraschungen kam: Besiktas Istanbul hat dieses Jahr eine sehr gute Mannschaft und einen noch besseren Trainer. Das erste Spiel gegen Sofia haben sie jedoch nur mit sehr viel Mühe gewonnen. Es wird verdammt schwer für Rapid, aber sicher nicht unmöglich, denn die Hütteldorfer haben schon in der Vergangenheit öfters bewiesen, wozu sie in der Europa League in der Lage sind.
Stefan Karger - Austrian Soccer Board
Danny Mandl und Stefan Karger sind die Macher von "austriansoccerboard.at" - dem größten österreichischen Fußball-Fanforum im Internet. Sie schreiben in einer Kolumne auf heute.at über die Themen, die heimische Fußball-Fans bewegen.