Das "Pro Palästina"-Protestcamp löst bereits Gegenwind aus. Seit gestern belagern die Protestierenden den Uni-Campus Wien. Die Nacht haben sie im Zelt verbracht, umliegende Gastronomie-Betreiber sind von der Situation nicht begeistert.
An Universitäten in den USA wurden ähnliche Protestlager nach unzähligen antisemitischen Vorfällen von der Polizei geräumt. Jetzt versuchen es einige Aktivisten in Wien. Am Montag traf sich die "Pro-Palästina"-Protestbewegung bei einer angemeldeten Kundgebung im Sigmund Freud Park nahe dem Schottentor. Dann kam es zum unangemeldeten Teil: Ein paar Hundert Meter weiter, im Uni-Campus des Alten AKH, wurde ein Zeltlager errichtet.
"Heute" besuchte das Camp, wollte mit den Aktivisten über ihre Motive sprechen. Leider wurde unsere Interviewanfrage ausgeschlagen. Die Campierenden haben laut eigenen Aussagen keine Organisatoren und sind nicht für individuelle Statements bereit. Die Polizei war bereits gestern Abend und heute vor Ort, eine Räumung wurde aber (noch) nicht veranlasst.
Die Gastronomie-Betreiber am Campus beobachten die Situation seit gestern. Die Leute waren plötzlich da und haben ihre Zelte aufgebaut, berichten sie "Heute". Begeistert sind sie über die Situation nicht. Schon jetzt gibt es Beschwerden: Öffentliche Toiletten sind verstopft und Gäste der Lokale werden durch den Lärm der Protestierenden verscheucht.
Niemand weiß, wie lange das Camp noch da sein wird, oder ob eine Räumung durch die Polizei bevorsteht. Bildungsminister Martin Polaschek (VP) verurteilt die "Pro-Palästina-Proteste" an der Universität Wien aufs Schärfste: "An Österreichs Universitäten gibt es keinen Platz für Antisemiten und Extremisten!" - "Heute" berichtete.
Seit dem Massaker der Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 haben sich die Meldungen von antisemitischen Fällen in Wien verfünffacht.