Nadia Brönimann

Berühmteste Transfrau will wieder Mann sein

Vor 26 Jahren wurde aus Christian Nadia Brönimann. Sie wurde zur berühmtesten Transfrau der Schweiz. Heute bereut sie ihre Geschlechtsanpassung.

20 Minuten
Berühmteste Transfrau will wieder Mann sein
Überrascht mit einem neuen Look: Nadia Brönimann.
20M, Instagram/Nadia Brönimann

Nach der Geschlechtsanpassung vor 26 Jahren rissen sich die Medien um Nadia Brönimann. Sie wurde zur berühmtesten Transfrau der Schweiz – und war jahrelang die inoffizielle Botschafterin der eidgenössischen Trans-Community.

Diese Woche postete sie auf Instagram ein Foto mit kurzen Haaren und den Hashtags "changes" (Veränderungen), "new chapter" (neues Kapitel) und "detrans", was mit "rückgängig machen" übersetzt werden kann.

Die 55-Jährige möchte zurück zu ihren Wurzeln. Der Gedanke einer Detransition brodle schon lange in ihr, sagte Brönimann in einem Interview mit der "SonntagsZeitung".

"Christian braucht wieder mehr Raum"

"Ich fühle mich gefangen in einem weiblichen Rollenmuster, das mich zunehmend einengt", sagte sie. "Ständig zu überlegen, wie ich wirke, ob ich auch genügend Weiblichkeit ausstrahle, empfinde ich als Stress. Das äußere Erscheinungsbild und das innere Empfinden stimmen nicht mehr überein."

Sie spüre, dass Christian wieder Raum brauche. "Mich nur als weiblich zu definieren, fühlt sich nicht mehr richtig an." Ob sie die Hormone wieder umstellen werde, wird Nadia Brönimann von der Zeitung gefragt. Das wisse sie noch nicht. Sie fürchte sich mit 55 Jahren vor einer erneuten Umstellung.

"Ich trauere darum, was ich Christian angetan habe"

"Ich möchte wieder Ja sagen zu Christian, den ich jahrelang verdrängt habe. Ich trauere darum, was ich ihm und seinem gesunden Körper angetan habe", sagte Brönimann der "SonntagsZeitung". Es sei eine bittere Bilanz, dass die Geschlechtsanpassung eine falsche Entscheidung war.

Viele Transmenschen würden sie nach dem Instagram-Post als Verräterin sehen. "Dass ich über meinen Detransition-Wunsch spreche, macht mich zur persona non grata. Dabei will ich nur, dass über diesen einen Aspekt, der im Leben von vielen Transmenschen sehr real ist, genauso ehrlich und offen gesprochen wird, wie über alles andere."

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Vor 26 Jahren wurde aus Christian Nadia Brönimann
    • Unter ein Instagram-Bild mit kurzen Haaren schrieb sie diese Woche den Hashtag "detrans", was mit "rückgängig machen" übersetzt werden kann
    • Heute sagt sie, es sei eine bittere Bilanz und, dass die Geschlechtsanpassung eine falsche Entscheidung war
    20 Minuten
    Akt.