Kärnten
Berühmtes Stift droht nach Unwetter abzurutschen
Kärntens Böden sind nach dem Sintflut-Regen aufgeweicht. Auch das historische Stift St. Paul im Lavanttal ist nun von einem Hangrutsch bedroht.
Fast 1.000 Jahre lang hat das Benediktinerstift St. Paul den Wirren von Zeit und Geschichte standgehalten. Situiert auf einer Felskuppe wachte es gottbehütet über das Lavanttal. Nach den Unwettern der vergangenen Tage herrscht aber auch in den altehrwürdigen Mauern große Sorge.
Wie der "Kurier" am Montag berichtet, "droht das Stift, in dem seit dem Jahr 1091 Benediktinermönche arbeiten und leben, abzurutschen". Laut einem Sprecher des Landes Kärnten ist die Mauer des Stiftsgartens an zwei Stellen eingestürzt. "Aktuell besteht keine Gefahr für Menschen", versichert der Leiter des Pressedienstes, Gerd Kurath.
"Drei Landesgeologen waren da, um die Lage zu beurteilen, wir haben nun alles mit Planen ausgelegt, damit keine neuen Niederschläge ins Erdreich eintreten können. Es sind sogar Teile der Mauer abgebrochen", wird der örtliche Feuerwehrkommandant Siegfried Krobath zitiert.
"Gefahr ist aber nicht vorüber"
Die Regenmassen haben die Böden in Kärnten völlig aufgeweicht. Bisher wurden 80 Hangrutschungen erfasst, bis zu 500 dürften es in Summe aber sein, so die vorläufige Schätzung des Landes. Bis Mittwoch sei die Gefahr von Murenabgängen und Hangrutschungen weiter groß.
Die Hochwassersituation sei derweil weitestgehend unter Kontrolle. Als Hotspots gelten derzeit noch Klagenfurt und einige Messstellen der Glan. Lokale Regenfälle könnten aber auch in den nächsten Tagen punktuell zu Folgeschäden führen“, warnte Landeshauptmann Peter Kaiser.
"Die Wettersituation entspannt sich, die Gefahr ist aber nicht vorüber. Daher sollten die Zivilschutzsignale auch ernst genommen werden, denn sie haben den Sinn, Leib und Leben zu schützen", warnte auch Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner.