2000 Menschen begraben

Bergung von Opfern nach Erdrutsch extrem schwierig

Nach dem Erdrutsch, der rund 2000 Menschen begraben hat, laufen Bergungsarbeiten auf Hochtouren – sie stellen sich aber als extrem schwierig heraus.

20 Minuten
Bergung von Opfern nach Erdrutsch extrem schwierig
In Papua-Neuguinea sind monumentale Rettungsarbeiten im Gange, nachdem ein Erdrutsch vermutlich um die 2000 Menschen überschüttet hatte.
STR / AFP / picturedesk.com

Die Bergungsarbeiten nach dem gewaltigen Erdrutsch in Papua-Neuguinea mit möglicherweise 2000 Todesopfern sind Experten zufolge eine monumentale Aufgabe. Bei dem Unglück in der abgelegenen Provinz Enga war in der Nacht zum Freitag eine Bergflanke plötzlich abgerutscht und zu Tal gestürzt. Sie riss ein ganzes Dorf mit – und viele Menschen in den Tod. Bisher konnten nur ganz wenige Opfer geborgen werden.

Position der Verschütteten ist unklar

Pierre Rognon, Experte für Erdrutsche an der Universität Sydney, sagte dem australischen Sender ABC, Verschüttete nach Erdrutschen zu finden sei weitaus schwieriger als nach Erdbeben. "Ein Erdrutsch reißt alles und jeden mit – wohin genau, wissen wir aber nicht", erklärte er. "Bevor wir uns also überhaupt mit der Frage beschäftigen, wie wir Ausrüstung dorthin bringen und wie sicher das ist, wissen wir nicht einmal, wo wir sie hinbringen sollen." Die Helfer könnten nur vage Vermutungen anstellen, wo sich Verschüttete befinden könnten.

Ob es überhaupt noch Überlebende gibt, ist ungewiss. "Aber als humanitäre Helfer geben wir die Hoffnung nicht auf", sagte der Direktor der Hilfsorganisation World Vision in dem pazifischen Inselstaat, Chris Jensen. Die Retter müssten extrem vorsichtig vorgehen, um weder sich selbst noch mögliche Überlebende in weitere Gefahr zu bringen. Es handele sich um eine monumentale und zutiefst herzzerreißende Tragödie. "Die emotionale und physische Belastung der Überlebenden ist immens."

Evakuierungen weiter im Gange

"Die Bergung der Opfer ist ein sensibler und schwieriger Prozess", sagte Jensen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Der Zeitplan für die Bergung ist ungewiss und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Stabilität des Gebiets und den Wetterbedingungen."

Den Einsatzkräften zufolge ist die Erde in der Hochland-Region zudem noch immer in Bewegung. Tausende Überlebende müssen aus Sorge vor neuen Gerölllawinen in Sicherheit gebracht werden. "Die Evakuierungen sind im Gange, wobei die Sicherheit von Kindern und anderen gefährdeten Gruppen im Vordergrund steht", betonte Jensen.

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