Bergrettung warnt – Mehrere Lawinenabgänge in NÖ

Enttäuschung für alle, die sich in den Weihnachtsferien auf Wintersport gefreut hatten: Während das Sturmtief "Zoltan" einen geregelten Liftbetrieb in vielen Skigebieten Niederösterreichs bisher unmöglich machte, müssen sich Tourengeher nun auf eine weitere Gefahr einstellen – Lawinen.

"Aktive Lawinentätigkeit"

"Die extreme Erwärmung nach den intensiven Neuschneefällen führt aktuell zu einer aktiven Lawinentätigkeit, wie zwei größere Lawinen auf Rax und Schneeberg belegen", berichtet die Bergrettung Reichenau (Bezirk Neunkirchen) von größeren Gleitschnee-Lawinen im Großen Karlgraben (Rax) und in der Breiten Ries (Schneeberg).

Auch zahlreiche Rinnen seien mit Triebschnee gefüllt und könnten jederzeit abgehen, heißt es seitens der ehrenamtlichen Bergfexe.

Karl Tisch, Einsatzleiter der Bergrettung Puchberg und Mitarbeiter des Lawinenwarndienstes NÖ dazu: "In Lagen oberhalb von 1.300 Metern herrscht erhebliche Lawinengefahr, ansonsten wird sie mit mäßig bewertet. Es gilt an Steilhängen aller Expositionen Gleit- und Nassschneelawinen zu beachten, die durchaus auch groß werden können. Schneemäuler sind im Sinne der Gleitschneeproblematik als Gefahrenzeichen zu werten und solche Bereiche sollten demnach gemieden werden."

Keine Besserung

Grundsätzlich sollten die "klassische Routen" wie Karlgraben/Schlangenweg, Kesselgraben, Bockgrube oder Breite Ries laut Bergrettung derzeit gemieden werden. Besserung in den kommenden Tagen dürfte auch nicht in Sicht sein: "Mit der zu erwartenden Sonneneinstrahlung in den nächsten Tagen wird die Lawinentätigkeit noch einmal zunehmen, bevor es zu einem Rückgang der Lawinengefahr kommen wird", heißt es seitens der Bergrettung Reichenau.