Kurzfristige Absage
Benko verweigert U-Ausschuss – SPÖ will harte Strafe
In letzter Sekunde ließ sich Rene Benko von seinem Anwalt entschuldigen. Der Signa-Magnat wird am Donnerstag nicht vor dem U-Ausschuss erscheinen.
Eigentlich hätte Immo-Jongleur Rene Benko am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss auftauchen und Rede und Antwort stehen sollen. Doch am Mittwoch ließ sich "Pleite-Benko" von seinem Anwalt Norbert Wess entschuldigen. Es sei dem Signa-Mann "zum jetzigen Zeitpunkt faktisch unmöglich sich gemeinsam mit seinem Rechtsbeistand auf eine Einvernahme durch den Untersuchungsausschuss inhaltlich vorzubereiten.
Die Verteidigung sieht auch eine "massive Verletzung von Beschuldigtenrechten im Raum" stehen. Die Situation sein "absolut unzumutbar", so Wess. "Eine Verpflichtung unter Wahrheitspflicht auszusagen, ohne die Vorwürfe zu kennen, wegen denen die österreichische und/oder deutsche Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht prüft bzw. allenfalls bereits diverse Verfahren eingeleitet hat, ist keinesfalls mit Art 6 EMRK vereinbar", führt der Jurist aus.
SPÖ tobt wegen Absage
Wenig erfreut über das Fernbleiben Benkos ist freilich die SPÖ. Jan Krainer, er ist Fraktionsleiter der Sozialdemokraten im U-Ausschuss, wirft Benko vor, zu "kneifen". "Wir werden morgen einen Antrag auf Verhängung einer Beugestrafe einbringen", kündigt der rote Politiker an. Diese Strafen reichen von einer Geldstrafe bis hin zur zwangsweisen Vorführung vor dem U-Ausschuss.
Tatsächlich sind Konsequenzen für Benko aus seiner Absage allerdings kaum möglich. Einen neuen Termin zur Befragung Benkos ist laut Abgeordneten nicht möglich, da der Ausschuss bereits im Mai endet. Daraus folgt auch, dass es keine Beugestrafe geben kann – denn Voraussetzung für eine solche wäre, dass die Person vor dem Ausschuss erscheinen kann, was ja im Falle Benko rein zeitlich nicht mehr möglich ist.
Auf den Punkt gebracht
- Der Signa-Magnat Rene Benko hat in letzter Minute seine Teilnahme am U-Ausschuss abgesagt, was bei der SPÖ für Empörung sorgt und zur Ankündigung einer harten Strafe führt
- Die Verteidigung argumentiert, dass es unmöglich sei, sich angemessen auf die Einvernahme vorzubereiten, und sieht eine Verletzung von Beschuldigtenrechten
- Es ist jedoch fraglich, ob tatsächliche Konsequenzen für Benko folgen werden, da der Ausschuss bald endet und keine Möglichkeit für einen neuen Befragungstermin besteht