Anderes Insolvenzverfahren
Benko-Pleite – jetzt nur noch 20 % für die Gläubiger?
Die Insolvenz der Signa Holding soll anders abgewickelt werden. Das bringt mehr Zeit, vielleicht weniger Geld für die Gläubiger.
Nächster Paukenschlag in der Pleite-Causa René Benko: Das Sanierungsverfahren über die Dachgesellschaft Signa Holding wird nunmehr ohne Eigenverwaltung durchgeführt – das heißt, die Signa-Manager sind nicht mehr mitbeteiligt an den Restrukturierungsbemühungen, sondern am Ruder ist jetzt einzig der Sanierungsverwalter.
Signa Manager draußen
Der Wechsel in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde am Donnerstag beantragt, wie Insolvenzverwalter Christof Stapf bekannt gab. Begründet wird das mit den Ende Dezember eröffneten Sanierungsverfahren über die beiden größten Signa-Tochter Prime und Development, an denen die Holding maßgeblich beteiligt ist. Die Signa Holding brauche die Informationen aus diesen beiden Verfahren, um die Erfüllbarkeit des Sanierungsplans prüfen zu können.
Der Wechsel des Verfahrens bringt Zeitgewinn – der KSV1870 erwartet, dass die eigentlich für den 12. Februar anberaumte Abstimmung der Gläubiger über den Sanierungsplan nun verlegt wird. Dann können die Ergebnisse der beiden anderen Verfahren – von Signa Prime und Signa Development – einbezogen werden. I
Neuer Termin am 29. April
In der Tat wurde der Termin für die Tagsatzung zur Abstimmung über den Sanierungsplan vom Handelsgericht Wien am Donnerstagabend auf den 29. April verlegt, wie Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform berichtete.
Geringere Quote für Gläubiger?
Zudem ändert sich sozusagen die Zielsetzung des Insolvenzverfahrens für die Signa Holding: In einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung muss den Gläubigern nur mehr eine Quote von 20 % angeboten werden. Im Verfahren mit Eigenverwaltung wären es 30 %.
Die von der Signa Holding derzeit angebotenen 30 Prozent wurden aber nicht zurückgezogen, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung mit.
Am 29. Jänner findet die nächste Tagsatzung statt – dann werden die bislang angemeldeten Forderungen der Gläubiger geprüft. Die Signa Holding hatte ihre Verbindlichkeiten im Insolvenzantrag mit 5,3 Mrd. Euro beziffert.