Rückschlag für Signa

Benko-Kaufhaus in Wien – nächster Interessent sagt ab

Rene Benko und seine Signa-Gruppe müssen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Trotz anhaltender Gerüchte zeigt Spar kein Interesse am Kaufhaus Lamarr. 

Newsdesk Heute
Benko-Kaufhaus in Wien – nächster Interessent sagt ab
Die Zukunft des Kaufhaus Lamarr ist weiterhin ungewiss.
Herbert Pfarrhofer / picturedesk.com

Die Pleitewelle in Rene Benkos Signa-Reich zog zuletzt immer weitere Kreise. Seit mehreren Wochen halten sich hartnäckige Gerüchte, dass der Spar-Konzern an einer Übernahme des insolventen Wiener Edel-Kaufhaus Lamarr interessiert sei. Die KaDeWe-Gruppe, zu der auch das im Bau befindliche Kaufhaus auf der Mariahilfer-Straße gehört, muss sich also nach einem neuen Käufer umsehen. 

"Aus dem Rohbau ein Einkaufszentrum zu machen, ist nicht möglich", begründet Spar-Chef Hans Reisch gegenüber der APA die überraschende Entscheidung. "Der Wert dieser Immobilie ist Grundstückspreis minus Abbruch", heißt es seitens des Konzerns weiter, der auch eine Übernahme des Kaufhaus Tyrol und des Goldenen Quartiers in Wien ausschließt. 

Probleme bei Pfandrechten

Laut Konkursantrag ist das Lamarr-Kaufhaus erst zu 30 bis 40 Prozent fertiggestellt – im Herbst des Vorjahres wurden die Bautätigkeiten am Objekt beinahe gänzlich eingestellt. Auch die Finanzierung des Bauprojekts stellt eine mögliche Übernahme durch Interessenten vor eine große Herausforderung. Die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (Höchsthypothek von 95 Millionen Euro) und die Bank Austria (296 Millionen Euro) sollen sich durch Pfandrechte abgesichert haben. 

Wie Reisch gegenüber der APA erklärt, müsse den Lamarr-Rohbau deshalb jemand übernehmen, der das geplante Luxuskaufhaus fertig bauen möchte. Denn: Ein Abriss des Gebäudes würde zu "riesigen Problemen" mit den Pfandrechten führen.

Bereits in der Vergangenheit zeigte der Spar-Konzern großes Interesse am Grundstück. Als es Ende 2017 zu einem Notverkauf des Leiner-Einrichtungshauses kam, hatte der Konzern ebenfalls ein Kaufangebot abgegeben. Am Standort auf der Mariahilfer Straße wollte man einen Interspar-Markt und ein Einkaufszentrum errichten. Den Zuschlag erhielt jedoch bekanntermaßen Rene Benko mit seiner Signa-Gruppe. "Wenn es ein freies Grundstück wäre, dann wäre es für uns schon interessant", erklärt der Spar-Chef gegenüber der APA. 

Signa-Projekt in Bozen "hochinteressant"

"Hochinteressant" sei hingegen das im Bau befindliche Einkaufszentrum im Waltherpark in Bozen (Südtirol), das ebenfalls im Besitz der Signa-Gruppe ist. Spar habe sich laut eigenen Aussagen bereits Informationen zu dem Projekt eingeholt. Um in konkrete Verhandlungen zu treten, müsse jedoch zuerst der bestehende Vertrag mit einem anderen Lebensmittelhändler sowie der Tiefgarage aufgelöst werden. 

Die Bilder des Tages

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Signa-Gruppe von Rene Benko erleidet einen weiteren Rückschlag, da sich Spar trotz anhaltender Gerüchte nicht für den Kauf des insolventen Luxuskaufhauses Lamarr interessiert
    • Spar-Chef Hans Reisch begründet die Entscheidung damit, dass es nicht möglich sei, aus dem Rohbau ein funktionierendes Einkaufszentrum zu machen, und schließt auch eine Übernahme des Kaufhaus Tyrol und des Goldenen Quartiers in Wien aus
    • Außerdem zeigt Spar Interesse an einem Einkaufszentrum im Waltherpark in Bozen, das im Besitz der Signa-Gruppe ist, aber konkrete Verhandlungen stehen noch aus
    red
    Akt.