Absurder Luxus
Benko-Chalet verlangte 300.000 Euro Wochenmiete
Immer mehr aus dem Protz- und Luxusleben des René Benko dringt an die Öffentlichkeit. Geradezu absurd wird es bei dem seiner Frau gewidmeten Chalet N.
Der gefallene Immobilienkönig René Benko besaß zahlreiche Villen, lebte im prunkvollsten Ambiente und versuchte so, seine Geschäftspartner zu beeindrucken. Von denen wurde er aber teils als "größenwahnsinnig" bezeichnet. Seit der Insolvenz seiner Signa wird es nun eng um die Luxus-Objekte, bei denen teils gar nicht mal klar ist, ob sie ihm privat oder dem Firmen-Geflecht zuzurechnen sind. Geradezu absurd lesen sich etwa die Details zum Chalet N, wo viele der Firmen-Meetings stattgefunden haben. Der Buchstabe soll für Benkos Frau Nathalie stehen.
Die Villa mit zehn Suiten auf 1.660 Metern Höhe mitten im Arlberger Skigebiet bietet einen Rundum-Service mit 24-Stunden-Concierge, privater Security und Skilehrer. Auch ein riesiger Spa-Bereich gehört dazu. Das Chalet ist eigentlich kein Privathaus, sondern als Beherbergungsbetrieb zugelassen. Die Wochenmiete soll gut 300.000 Euro betragen. Dass es kein Hotel im üblichen Sinne, sondern eher Benkos Zweit- oder Viertwohnsitz sei, zeige aber schon allein die Tatsache, dass die Gemeinde darüber informiert wurde, dass Aussenstehende das Gebäude nicht betreten dürfen. Mittlerweile ist auch das Chalet N verpfändet.
René Benkos Chalet N – Luxus pur am Arlberg
Ganze Liste an luxuriösen Immobilien
Doch der 46-Jährige verfügt über eine ganze Reihe an protzigen Objekten. Benko selbst wohnt eigentlich in einer 12-Millionen-Villa in Innsbruck, die er an die Signa Holding vermietete. Darunter ließ er sich laut "Bild" für zwei Millionen Euro die berühmte blaue Grotte von Capri mit plätschernden Wasserfällen nachbauen. Der österreichische Staat hat das Schlosshotel mit rund 6.000 Quadratmeter Gesamtfläche aber mittlerweile beschlagnahmt. Seit der Insolvenz soll sich der Immo-Jongleur aber vor allem in der italienischen Villa Ansaldi im Nobelort Sirmione am Ufer des Gardasees aufhalten. Die Bevölkerung soll ihn dort "Ösigarch" nennen.
Das schlossähnliche Luxusgebäude steht in einem riesigen Park, der Pool reicht bis ans Seeufer. Es gibt sogar einen Heli-Landeplatz. Ob die Villa Benko oder einer Stiftung gehört, ist unklar. Die Firma soll dafür laut "Standard" 20.000 Euro Miete im Monat bezahlen, plus Kosten für die Instandhaltung des Parks. Einem noblen Audienzsaal soll wiederum sein millionenteures Chefbüro in der ehemaligen Signa-Zentrale im Wiener Palais Harrach geglichen haben, mit sündhaft teuren Designer-Möbeln. Der PaIast ist aber auch Geschichte und das Büro-Investar versteigert.
Der Gipfel des Luxus findet sich in Berlin
Den Gipfel des Luxus soll sich Benko in Berlin gegönnt haben. Dort gehörten der Signa zahlreiche Top-Immobilien an bester Lage wie der Hochhaus-Turm Upper West nahe der Gedächtniskirche, der erst 2023 eröffnete. Mit 119 Metern ist es eines der höchsten Gebäude in Berlin. Im 33. Stock liess sich Benko dort ein Büro-Penthouse einrichten. Laut "Manager Magazin" erstreckt sich die Luxuswohnung über 1000 Quadratmeter, verfügt über Marmorbäden, eine riesige Fensterfront aus Panzerglas, einen Wellnessbereich mit Dampfbad, Sauna und Gym.
Das Magazin schätzt den Wert auf 30 Millionen Euro- In dem Bericht äussern sich zwei Unternehmer, die im Penthouse zu Gast waren, übereinstimmend: "Das war das Protzigste, was ich in meinem Leben je gesehen habe." Einer von ihnen sagt, dass er nach dem Besuch endgültig gewusst habe, "dass René grössenwahnsinnig geworden ist". Der zweite meint, dass Benko dort eigentlich niemanden empfangen könne, weil dieser Prunk bei Investoren und anderen Geschäftspartnern nicht gut ankomme.
Auch der Benko-Privatjet dürfte bald wegfliegen
Offiziell gibt es allerdings kein Penthouse im 33. Stock, sondern nur von der Signa genutzte Büroflächen mit erweiterten Repräsentations- und Hospitality-Bereichen, wie Benkos Anwalt sagte. Das Objekt könnte deshalb im Rahmen des Insolvenz-Abverkaufs zum Schnäppchen werden. Auch zum Verkauf steht jetzt Benkos Bombardier-Jet, der als Leasingflieger zur Firmengruppe gehört. Benko soll die Leasingraten für den Flieger zuletzt nicht mehr bezahlt haben, wie der "Spiegel" schreibt.
In einem siebenseitigen Verkaufsprospekt wird der Jet vom Typ Bombardier Global Express XRS für 19 Millionen Euro zum Verkauf angeboten. Der Jet misst mehr als 30 Meter, bietet Platz für 14 Passagiere und verfügt über Ledersessel, die sich zu Betten umbauen lassen. An Bord gibt es auch zwei Lounge-Sofas und eine Bordküche mit Platz für zwei Köche.