Depot in der Krise

Beliebte Möbel-Kette muss Insolvenz beantragen

Der Deko- und Einrichtungshändler Depot hat in Deutschland Insolvenz beantragt. Auch in Österreich kriselt es.

Österreich Heute
Beliebte Möbel-Kette muss Insolvenz beantragen
Der Deko-Shop Depot steckt in der Krise.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Die Möbel- und Deko-Kette Depot hat in Deutschland Insolvenz beantragt, wie das Amtsgericht Aschaffenburg bestätigt. Auch in Österreich steht knapp die Hälfte der Filialen auf dem Prüfstand.

Nun muss die Geschäftsleitung mit einem Anwalt kooperieren, der als Sachwalter fungiert. Die Leitung darf das Vermögen des Unternehmens zwar weiter selbst verwalten, der Anwalt schaut ihr dabei aber auf die Finger. Er soll Depot überwachen, an die Gerichte berichten und dafür sorgen, dass die Firma die Interessen ihrer Geldgeber wahrt.

Die Geschäfte von Depot bleiben vorläufig weiter geöffnet. In Deutschland seien die Löhne bis September gesichert, sagt die Geschäftsführung.

Auf die Schweiz soll das Insolvenzverfahren keine Auswirkungen haben. "20 Minuten" berichtete jedoch bereits im April, dass die Möbel- und Deko-Kette drei von 35 Filialen in der Schweiz schließen wolle.

Austro-Depot in der Krise

Für die Standorte in Österreich sei es das Ziel, einen großen Teil der Filialen fortzuführen. Laut "Kronen Zeitung" habe der Sanierer Rainer Schrems, seit Ende Februar Geschäftsführer der österreichischen Depot-Filialen, bereits im März erste Schritte eingeleitet. 25 der 49 heimischen Filialen sollen auf dem Prüfstand. "Vorsorglich" wurden 200 von 400 Mitarbeitern beim AMS vorangemeldet.

Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte der Deko- und Einrichtungshändler krägftig expandiert. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung. Doch während Einkaufszentren nach der Corona-Krise ein Revival erleben, setzen Depot laut der Beratungsfirma Carpathia Billigshops wie Temu zu.

Depot generierte zuletzt laut eigenen Angaben einen Umsatz von etwa 390 Millionen Euro. Die Firma beschäftigt rund 6.500 Mitarbeitende und betreibt etwa 500 Filialen in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

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red
Akt.
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