Personalnot
"Bekommt kaum Luft" – OP-Termin für Kind (6) erst 2025
Die Wartezeiten für Operationen werden immer länger. Ein Bub (6) aus NÖ muss, obwohl er kaum Luft bekommt, auf einen Termin im Jänner 2025 warten.
"Bitte warten" heißt es derzeit in vielen Spitälern in Niederösterreich. Patienten müssen sich trotz Beschwerden auf eine längere Wartezeit einstellen. Grund: Personalnot und die ein paar freie Termine sind für Notfälle reserviert.
Hausarzt hat zur OP geraten
Seit der Pandemie werden die Wartezeiten für OP-Termine immer länger - mehr dazu hier und hier. Einerseits herrscht in vielen Spitälern ein Personalengpass, andererseits müssen verschobene Operationen abgearbeitet werden.
Zu spüren haben das aktuell die Eltern eines Sechsjährigen aus St. Pölten bekommen. Der Kleine bekommt kaum Luft, weil seine Mandeln stark vergrößert sind. Der Hausarzt hat zu einer relativ baldigen Operation geraten.
Zwei-Klassen-Medizin
"Doch als ich im Krankenhaus St. Pölten auf der HNO-Abteilung einen Termin ausmachen wollte, wurde ich auf Jänner 2025 vertröstet", teilen die Eltern ihren Kummer der Facebook-Gruppe "Was ist los in St. Pölten?" mit. Dort tauschten sich in letzter Zeit immer mehr Eltern über die langen Wartezeiten für OP-Termine von Kindern aus. O-Ton der Gruppenmitglieder: "Sucht euch einen Privatarzt, der im Krankenhaus arbeitet. Dann geht es meistens schneller." Doch viele können sich keinen Wahlarzt leisten und müssen sich daher mit den vorgeschlagenen Terminen zufrieden geben. "Die Zwei-Klassen-Medizin ist deutlich spürbar", ist ein Vater verärgert - mehr dazu hier.
„In der Versorgung von Kindern werden Prioritäten gesetzt, allerdings ist unter anderem auch hier der Befund von Entscheidung“
Aber nicht nur in St. Pölten ist eine Wartefrist von über 6 Monaten üblich, auch in anderen Spitälern heißt es: "Bitte Geduld haben." Bei einem ähnlichen Fall aus St. Pölten überlegte ein Vater eine Privat-Operation in einem Wiener Spital. Doch dafür hätte die Familie 7.500 Euro bezahlen müssen - mehr dazu hier.
Dringlichkeit muss gegeben sein
"Heute" fragte bei der NÖ Landesgesundheitsagentur nach. Eine Sprecherin teilte folgendes mit: "Die OP-Termine werden nach Befund sowie der gebotenen Dringlichkeit vergeben, allerdings muss in der Planung eine gewisse Flexibilität für Notfälle inkludiert sein als auch die zur Verfügung stehenden OP-Kapazitäten berücksichtigt werden. In der Versorgung von Kindern werden Prioritäten gesetzt, allerdings ist unter anderem auch hier der Befund von Entscheidung."