Gerührt und geschüttelt
Bekannte City-Bar pleite – Corona zwang sie in die Knie
Die Pandemie dämpfte den Kundenstrom in die Edelbar – Investitionskosten konnten nicht gedeckt werden. Nun meldete der Betreiber Insolvenz an.
Riesige Cocktailauswahl, die Getränkekarte ein Kunstwerk auf 300 vergoldeten Seiten, die 150 Drinks, Eigenkreationen und der Champagner vom Feinsten: Roberto Pavlović-Hariwijadi hat sich mit seinem besonderen Barkonzept zusammen mit seiner Frau Alexandra ab 2014 einen Traum erfüllt. Die erste Filiale seiner American Bar am Bauernmarkt hatte 92 von 100 Falstaff Punkten erreicht, die Kundschaft auf Google Reviews war höchst zufrieden – und doch fiel für die Wiener Bar Legende nun der Vorhang wegen Zahlungsschwierigkeiten.
Viele hatten sich an der Adresse versucht, die meisten sind rasch wieder ausgezogen: Am Neuen Markt in der Marco-d'Aviano-Gasse 1 (City) war einst die legendäre Reiss Bar zuhause, dann zog 2021 die dritte Roberto American Bar ein – und zeigte sich als würdiger Nachfolger. Doch nun endete auch die Zeit der besonderen Roberto Bar an diesem Standort. "Die Location wurde uns schon vor Jahren angeboten. Damals war uns die Adresse aber eine Spur zu groß. Es ist wirklich ein großes Erbe", erklärte Roberto Pavlović-Hariwijadi zur Übernahme 2021.
25 Angestellte sind von Pleite der Roberto Bars betroffen
Über das Vermögen der Roberto American Bar wurde am Montag, 8. Jänner, aufgrund eines Eigenantrages ein Konkursverfahren eröffnet, wie der Österreichische Verband Creditreform berichtete. Das Ende der Roberto American Bar GmbH betrifft 25 Angestellte. Laut Eigenantrag sind 19 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. So auch "die Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH".
Insgesamt belaufen sich die Verbindlichkeiten der Roberto Bar auf zwei Millionen Euro. Der Mietvertrag für die Roberto Bar 1 (am Bauernmarkt 11-13, Wien Innere Stadt) ist ausgelaufen und hinsichtlich der Roberto Bar 3 (Marco-d’-Aviano-Gasse 1, Wien Innere Stadt) ist derzeit ein Mietzins- und Räumungsverfahren anhängig.
Umsatzeinbrüche während Covid
Als Begründung für die Insolvenz wurde die Covid 19 Pandemie genannt. Die Umsätze der Bars seien in dieser Zeit deutlich zurückgegangen – während vor der Pandemie wesentliche Investitionen und große Ausgaben geleistet wurden.
Die Finanzierung der Investitionen konnten dann während der Pandemie nicht gestemmt werden, da die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückblieben. Das Ausgehverhalten der Gäste habe sich grundlegend verändert seit Ausbruch der Pandemie.