"Opfer hat gezittert"
Bei Grünlicht Fläschchen gegeben – Mann bedroht Mutter
Eine Frau will ihr Kleinkind füttern, vergisst dabei allerdings auf die Ampel zu schauen. Ein anderer Autolenker reagierte offenbar äußerst aggressiv.
Eine Frau hielt bei Rot bei einer Kreuzung in Graz, auf dem Rücksitz saß ihr Kind (2). Der Kleinen gab sie ein Fläschchen und übersah dadurch die Grünphase.
Ein ungeduldiger Autolenker hinter ihr geriet daraufhin in Rage. Nach einem Hupkonzert beschimpft er sie beim Vorbeifahren. Die Mutter versuchte bei der Weiterfahrt Abstand zum anderen Auto zu halten, jedoch kam es bei der nächsten Ampel zu einem ungewollten "Wiedersehen", wie die "Kleine Zeitung" berichtet.
"Ich schlag dich z'amm"
Der 32-Jährige stieg mit erhobener Faust aus und soll ihr den Mittelfinger gezeigt haben. "Ich habe die Türen verriegelt, um mich und meine Tochter zu schützen", hat die Mutter bei der Polizei zu Protokoll gegeben.
Dann hörte sie dumpfe Schläge gegen die Motorhaube und Seitenspiegel. Außerdem habe der Mann gesagt: "Ich schlag dich z'amm". Eine Zeugin beschrieb den Vorfall als "bedrohlich, das Opfer hat gezittert".
Richter: "Arbeiten Sie an sich"
Nun musste sich der Steirer wegen gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung vor dem Gericht verantworten. Das Urteil lautet drei Monate bedingte Haft sowie 300 Euro Schmerzensgeld an die Mutter. Weiters muss er Bewährungshilfe sowie Anti-Gewalt-Training in Anspruch nehmen.
Der Beschuldigte behauptete zuerst: "Ich hab nie gesagt, dass ich sie zusammenschlage und außerdem berührte ich ihr Auto nie". Später im Prozess gab er sein Verhalten doch zu. Warum er so reagierte? "Weiß nicht."
Strafrechtlich ist seine Weste weiß, allerdings hat er bereits mehrere Verwaltungsstrafen kassiert, da er die Höchstgeschwindigkeit überschritten hatte, bei Rot über die Kreuzung fuhr, ohne Kennzeichen unterwegs war und aufgrund von Missachten eines auf der Straße stehenden Verkehrspostens.
"Aufgrund Ihres Vorlebens kommt eine Diversion nicht in Betracht", so der Richter. "Mein Rat: Arbeiten Sie an sich und an Ihren Aggressionen."