Treibstoff-Engpass
Bei Blackout – so lange kann die Rettung noch fahren
Der Stadtrechnungshof überprüfte die Treibstoffversorgung der MA48, Feuerwehr und der Berufsrettung Wien – und kommt zu einer Lageeinschätzung.
Im Falle eines Blackouts fährt in Wien weiter die Müllabfuhr, die Rettung und die Feuerwehr – für mindestens 72 Stunden! Zu diesem Schluss kommt der Wiener Stadtrechnungshof in seinem Prüfbericht, der am Mittwochmorgen veröffentlicht wurde. Darin wurde die Abfallwirtschaft und Straßenreinigung, die Berufsrettung Wien mit der MA 70 und die MA 68 der Wiener Feuerwehr und dem Katastrophenschutz überprüft.
Eigene Tankstellen für Behörden
"Die drei geprüften Dienststellen übertrafen die Vorgabe der Einsatzfähigkeit von 72 Stunden bei voller Lagerkapazität ihrer internen Tankstellen auf der Grundlage eines normalen Einsatzaufkommens", heißt es im Bericht. Es sei sogar eine zusätzliche Sicherheitsreserve gewährleistet. Anschließend wurde detailliert erläutert, wie die Versorgung grundsätzlich aufgebaut ist und was bei einem breitflächigen Stromausfall passieren würde.
Lager sind gut verteilt
Am meisten Kraftstoff (fast ausschließlich Diesel) benötigt der Fuhrpark der MA 48, die auch für die Beschaffung des Treibstoffes verantwortlich ist. Die Abfallwirtschaft verfügt über zwölf betriebsinterne Tankstellen im Stadtgebiet, davon verfügen drei über die Lagerkapazität von über 100.000 Liter, neun Tankstellen über 40.000 Liter.
Die Feuerwehr verfügt über zehn Tankstellen. Vier davon können 20.000 Liter und sechs maximal 7.000 Liter lagern. "Sämtliche Tankstellen verfügten über eine Notstromversorgung, wodurch Störungen des Stromnetzes, wie z.B. bei einer Strommangellage, entgegnet werden konnte." Im Katastrophenfall übernehmen die festen und mobilen Aggregate, für die Einspeisestellen vorgesehen sind, sofort die Versorgung.
Rettung tankt bei Feuerwehr
Demgegenüber verfügt die MA 70 der Berufsrettung Wien über wesentlich weniger Tankstellen, "die in der Folge keine flächendeckende Versorgung und keine Treibstoffautonomie der Rettungsstationen ermöglichten", hält der Bericht fest. Daher nutze die Rettung Tankstellen der Feuerwehr und MA 48 mit. Im Notfall könne sogar an privaten Tankstellen getankt werden.
Die Füllstände sind überall zumindest 50 Prozent, aufgrund der "jüngsten nationalen und internationalen Ereignisse" wurde eine Mindestlagermenge auf insgesamt 75 Prozent der maximal möglichen Gesamtlagermenge aller Tankstellen festgelegt.
"Die Stadt Wien setzte sich zum Ziel, für großflächige und länger andauernde Stromausfälle gerüstet zu sein. Die Handlungsfähigkeit relevanter Organisationseinheiten muss in einer derartigen Ausnahmesituation aufrechterhalten werden. Einen zentralen Punkt nimmt die Einsatzfähigkeit von mindestens 72 Stunden ein", heißt in der Wiener Krisenvorsorge. Rettung, Feuerwehr und Straßendienst sind gewappnet.