Fahndung in Wien
Beamter vergaß die Handschellen! Häftling flüchtete
Nach dem Ausbruch eines Schwerkriminellen aus der JA Josefstadt steht fest: Schuld war ein menschlicher Fehler.
Alarm bei Justiz und Exekutive am Freitagmittag: Ein Schwerkrimineller war bei einer Vorführung zum Arzt geflüchtet.
Brisant: Der Untersuchtungshäftling, der Mitglied einer kriminellen Vereinigung gewesen sein soll (Anm.: aber noch nicht verurteilt wurde) belegte eines von acht Betten der gesperrten Abteilung bei den Bamherzigen Brüdern in Wien-2, einer von der Justizanstalt Wien-Josefstadt betreuten Außenstelle.
Vorführung innerhalb des Spitals
Dabei sollte der Häftling nur vom gesperrten Bereich auf eine andere Station des Spitals überstellt werden. Und dabei soll laut "Heute"-Infos der Justizbeamte vergessen haben, dem Gefangenen Handschellen anzulegen. Diesen Umstand nützte der Insasse und machte sich aus dem Staub. Dabei wurde auch ein Beamter verletzt.
Der Beamte soll sich seiner Schuld voll und ganz bewusst sein und soll die Flucht auf seine Kappe nehmen.
„Die bisherigen Umstände deuten auf ein Fehlverhalten von Bediensteten hin“
Die Medienstelle des Justizministeriums meinte dazu auf Anfrage: "Wir bestätigen die Entweichung eines Untersuchungshäftlings aus der gesperrten Abteilung eines Krankenhauses. Die Nacheile der Justizwachebediensteten, unterstützt durch Einheiten der Polizei, wurde umgehend eingeleitet und ist derzeit im Gange in weiterer Folge wurde die Fahndung eingeleitet. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir aktuell keine näheren Informationen zu dem Vorfall kommunizieren können. Zum aktuellen Fall ist festzuhalten, dass die bisher bekannten Umstände auf dienstliches Fehlverhalten von Bediensteten hindeuten. Die abschließende Beurteilung und damit etwaig einhergehende disziplinarrechtliche Schritte bleiben den Ergebnissen der genauen und bereits eingeleiteten internen Prüfung vorbehalten."
Fluchtserie
Erst Anfang bis Mitte November hatte eine Fluchtserie in NÖ und Wien für Aufsehen gesorgt. Vier der fünf Flüchtigen konnten eingefangen werden bzw. stellten sich. Der gefährlichste Häftling (35), ein Käfigkämpfer aus der Justizanstalt (JA) Stein, mit einer Reststrafdauer von elf Jahren ist immer noch auf der Flucht. Für Islam Y. gibt es auch 5.000 Euro Belohnung. Das Justizministerium antwortete damals mit 21 Razzien in Anstalten.
Risikohäftling aus Stein geflüchtet - die Bilder dazu: