Wirtschaft

Bauern schlagen Alarm: Preisexplosion bei Lebensmitteln

Österreichs Bauern schlagen Alarm: Der Ukraine-Krieg lässt ihre Kosten in die Höhe schießen, Teilen Europas droht nun auch eine Versorgungskrise.

Roman Palman
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Die Produktionskosten für Lebensmittel jagen in die Höhe. (Symbolbild)
Die Produktionskosten für Lebensmittel jagen in die Höhe. (Symbolbild)
Robert Kalb / picturedesk.com

Aktuell ist die Versorgung mit Lebensmitteln und agrarischen Rohstoffen gesichert, betont der Bauernbund am Donnerstag, doch der Überfall Russlands auf die Ukraine lässt die Preise auf den Agrar- und Betriebsmittelmärkten "durch die Decke schießen".

"Vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine waren die Preise für Treibstoffe, Futter- und Düngemittel bereits existenzbedrohend für viele Bäuerinnen und Bauern. Jetzt werden frühere Höchstpreise noch einmal übertroffen", so Bauernbund-Präsident und VP-Nationalratsabgeordneter Georg Strasser. 

Bauernbund-Präsident und VP-Nationalratsabgeordneter Georg Strasser.
Bauernbund-Präsident und VP-Nationalratsabgeordneter Georg Strasser.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Genaue Überwachung

Ein eigener Einsatzstab im Landwirtschaftsministerium soll jetzt die erheblichen Kostensteigerungen bei Betriebsmitteln im Blick behalten. Man beobachtete und bewertet die Lage auf den Agrarmärkten, die Handelsströme und die Lebensmittelversorgung genau und tausche sich ständig mit Vertretern aus der Wirtschaft und den Verbänden aus. "Wo nötig und möglich werden rasch stabilisierende Maßnahmen gesetzt", verspricht Strasser.

Kapazitäten ausreizen

Die stark steigenden Preise am Getreidemarkt und der Ausfall wichtiger Exportmärkte könnten auch zu einer Versorgungskrise im Nahen Osten und in Nordafrika führen. Trotz des klaren Bekenntnisses fordert der Bauernbund nun aber ein vorübergehendes Aussetzen der vierprozentigen Flächenstilllegung. "Angesichts des Ukraine-Krieges und dessen Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung müssen wir aber alle verfügbaren Flächen nutzen, um die fehlende Produktion in Osteuropa zu kompensieren."

Düstere Aussichten

Sorge bereitet Strasser der ungarische Exportstopp bei Getreide, Ölsaaten und Soja. Diese Restriktionen treffen auch Unternehmen in Österreich. "All diese humanitären und wirtschaftlichen Probleme können wir nur mit einer gemeinsamen europäischen Antwort lösen, nationale Abschottung ist kein geeigneter Ansatz", so der Vertreter der Landwirte weiter. Er glaubt nicht an eine baldige Entspannung: "Dieser schreckliche Krieg und die damit einhergehenden Folgen werden uns leider länger begleiten. Umso mehr gilt es jetzt, die Ernährungssouveränität in Österreich und Europa weiter zu stärken."

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