Deutschland

Bauer hielt Rumänen als Sklave, drohte mit "Gülle-Grab"

Im nordrhein-westfälischen Plettenberg wurde ein Bauer verurteilt, der einen Rumänen während mehrerer Wochen beschäftigte, ohne ihm Lohn zu zahlen.

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Bauer hielt Rumänen als Sklave, drohte mit "Gülle-Grab"
In Deutschland wurde ein Bauer dafür verurteilt, dass er über mehrere Wochen hinweg einen Rumänen als Sklave hielt. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Ein heute 36-jähriger Rumäne suchte per Anzeige einen Job. Ein Bauer in Plettenberg, im Bundesland Nordrhein-Westfalen, bot ihm diesen an. Doch einige Monate später fanden sich die beiden vor Gericht wieder.

Der Bauer beschäftigte den Rumänen während mehrerer Wochen, ohne Lohn zu bezahlen, fesselte ihn und sperrte ihn nächtelang ein. Außerdem bedrohte er ihn mit einer Schusswaffe mit dem Tod. Er habe mit dem Erschießen und einem "Gülle-Grab" gedroht, sagte das Opfer vor Gericht.

Der Fall

Nicht immer lebte der Rumäne in Angst. Zu Beginn des Arbeitsverhältnisses wurden ihm 500 statt 1000 Euro bezahlt, auch die rund 3000 Euro Kosten für den Führerschein soll der Bauer übernommen haben. Vor Gericht sagte der Bauer laut "Bild", dass er auch die Hälfte der Miete und Arztrechnungen für die Familie bezahlt habe.

Die Sicherungen durchgebrannt waren dem Bauer, als die Familie unangekündigt in die Heimat zurückkehrte, der Helfer jedoch kurze Zeit später wieder vor seiner Tür stand. Der Mann sagte vor Gericht, er habe sich vom Rumänen finanziell ausgenommen gefühlt und gewollt, dass der Helfer seine Schulden mit Arbeit ausgleiche. Er habe den heute 36-Jährigen dann gefesselt. "Ich wollte, dass er Angst kriegt", wird er zitiert.

Nach mehr als einem Monat forderte der Bauer weitere vier Wochen Arbeit. Der Rumäne ging zuerst darauf ein, konnte jedoch zwei Wochen später die Flucht ergreifen und erstattete Anzeige.

Das Urteil

Bei der Hofdurchsuchung fanden die Einsatzkräfte diverse Waffen und Munition. Dafür wurde der Bauer bereits zuvor zu einer Geldstrafe verurteilt.

Der Bauer entschuldigte sich während des Prozesses beim Opfer. Er zahlte eine Entschädigung von 2000 Euro. Die Zahlung wurde als mildernder Umstand gewertet. Der Staatsanwalt forderte deshalb eine Freiheitsstrafe auf Bewährung von zwei Jahren, die Verteidigung ein Jahr und zwei Monate. Das Urteil lautete schließlich ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung.

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