Neue EU-Vorschrift
Barzahlungen ab diesem Betrag werden jetzt verboten
Um Geldwäsche einen Riegel vorzuschieben, können künftig nur mehr Transaktionen unter 10.000 Euro bar bezahlt werden. Es gibt aber Ausnahmen.
Schon vor drei Jahren wurde die Maßnahme ins Gespräch gebracht, von Österreichs damaligen Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) setzte es rasch ein klares Nein. Trotzdem ist es nun beschlossene Sache: Barzahlungen über 10.000 Euro werden in der EU verboten.
Die Argumentation: Drogenhändler, Terrorgruppen und viele weitere könnten ihrem Geschäft nicht nachgehen, wenn sie ihr Geld nicht in Umlauf bringen können, berichtet das "Ö1-Mittagsjournal". EU-Parlament, Kommission und Mitgliedsstaaten haben sich Donnerstagfrüh deswegen auf ein neues Paket gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung geeinigt. 250 Milliarden Euro soll der jährlich durch Geldwäsche verursachte Schaden in den EU-Ländern betragen.
Kein Platz für schmutziges Geld
Othmar Karas, ÖVP-Abgeordneter und Vizepräsident des Europäischen Parlaments, ist zufrieden. "Damit zeigen wir als Europäische Union, dass schmutziges Geld in Europa keinen Platz hat. Wir wollen Geldwäschern und Kriegstreibern konsequent das Handwerk legen", sagt er zu "Ö1". Die EU liefere Ergebnisse, schütze ihre Bürger und mache Europa dadurch sicherer.
Erlöse aus schmutzigen Geschäften gelangen meist bei der baren Bezahlung in Umlauf, genau das soll mit der 10.000-Euro-Grenze erschwert werden. Den EU-Ländern ist es sogar ausdrücklich erlaubt, einen noch niedrigeren Maximalwert einzuführen. Und: Bei Käufen zwischen 3.000 und 10.000 Euro muss die Identität des Käufers überprüft werden.
Wichtig festzuhalten ist, dass diese Grenze laut Othmar Karas nicht für Privatpersonen gelte. Der private Autokauf über 10.000 Euro beispielsweise wäre also weiter möglich.