Fussball
Barisic: "Dann bin ich in Steinhof, Pavillon 11, Tür 7"
Ernüchterung in Grün-Weiß. Rapid konnte im 341. Wiener Derby gegen die Austria (0:0) trotz Überzahl kein Tor erzielen. Coach Zoki Barisic hadert.
Nach den Ausschlüssen gegen James Holland (52.) und Matthias Braunöder (54.) spielten die Hütteldorfer 40 Minuten lang mit zwei Mann mehr auf ein Tor. Der erlösende Siegtreffer gelang allerdings nicht. Auch, weil Neuzugang Thierry Gale in der Schlussphase an Austrias Keeper Christian Früchtl scheiterte. Damit ist Rapid nun bereits fünf Bundesliga-Spiele sieglos, wartet seit 20. August auf einen "Dreier". Rapid rutschte auf Rang acht ab.
"Es hat ein paar Tage gedauert, um unsere Köpfe wieder freizubekommen, es war nicht so einfach", zeigte sich der Rapid-Trainer nach der Derby-Nullnummer zerknirscht. Die Sieglos-Serie der Hütteldorfer im Duell gegen die "Veilchen" geht damit weiter, die letzten zwölf Partien konnte Rapid gegen den Erzrivalen nicht gewinnen.
"Dann bin ich in Steinhof, Pavillon 11, Tür 7"
Auch Barisic selbst habe gehadert. "Mir ist es ein, zwei Tage nicht gut gegangen", so der 53-Jährige. Nun sei es wichtig, "in die Spur" zu kommen, um die "Balance und Energie an die Spieler weiterzugeben." Barisic betonte, nach dem Derby nicht in die Zeitung oder auf Online-Portale geblickt zu haben. Etwas, das der Rapid-Trainer laut eigenen Angaben bereits länger so handhabe. "Ich habe den Pressespiegel seit zwei Jahren nicht ein Mal geöffnet. Der Druck ist schon groß genug, wenn ich mir das auch noch reinziehe, bin ich in Steinhof. Pavillon 11, Tür Nummer 7", so Barisic.
Am Samstag soll die Sieglos-Serie nun aber zu Ende gehen, es geht gegen Tabellenschlusslicht Austria Lustenau. Dann allerdings noch ohne den mit Adduktorenproblemen kämpfenden Stürmerstar Guido Burgstaller.
Dass trotz des Ausfalls ein Sieg erwartet wird, ist dem Trainer klar. "Aber wann haben wir schon etwas zu gewinnen? Rapid ist ein Verein, da musst du jedes Spiel gewinnen, egal gegen wen. Man steht immer im Blickfeld und unter Druck", betonte Barisic, der an einfachste Mechanismen im Fußball erinnerte. "Spieler haben einen Vertrag, die werden nicht ausgetauscht, der Trainer wird ausgetauscht", so der 53-Jährige. Drei Punkte gegen die Austria hätten Barisics Position gefestigt. Nun muss gegen Lustenau gepunktet werden...