Teurer Anruf

"Bank-Fehler" kostet 55-Jährige mehrere Tausend Euro

Ein Anruf ihres Bankberaters stellte sich als fieser Betrug heraus – und eine Kärntnerin verlor dabei vor wenigen Tagen einen riesigen Geldbetrag.

Digital  Heute
"Bank-Fehler" kostet 55-Jährige mehrere Tausend Euro
Erst wurde der Bildschirm schwarz, dann waren Tausende Euro vom Konto verschwunden.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Teurer Anruf für eine Frau in Kärnten. Wie die Polizei nun bekannt gibt, erhielt eine 55-jährige Frau aus dem Bezirk Spittal an der Drau bereits am 23. Jänner kurz vor 20 Uhr einen Anruf von einem Mann, der sich als Bankangestellter ihrer Bank ausgab. Der Mann gab an, dass es einen "Bank-Fehler" beziehungsweise "gewisse Unstimmigkeiten" bei Kontobewegungen ihres Kontos gegeben hätte. Sie wurde angeleitet, auf ihrem Computer ihr Konto zu prüfen und einen TAN-Code herauszugeben. Im Zuge dessen gelang es dem Unbekannten wohl, Zugriff auf den Rechner der Frau zu erlangen. In der Folge wurde der Bildschirm schwarz. Anschließend stellte sie fest, dass mehrere Abbuchungen von ihrem Konto in der Gesamthöhe von mehreren tausend Euro durchgeführt wurden. Es ist der neueste Fall einer Reihe von Betrugsaktivitäten in Österreich.

Nach Gewinn war fünfstelliger Geld-Betrag einfach weg

Im Herbst 2023 suchte ein 47-jähriger Österreicher im Internet nach Investitionsmöglichkeiten. Dabei stieß er auf eine Firma im Internet, von welcher er auch kontaktiert und mit lukrativen Investitionsmöglichkeiten gelockt wurde. Er überwies daraufhin zwei mittlere vierstellige Eurosummen auf das Konto der angeblichen Firma und erhielt auch eine Ausschüttung eines niedrigen dreistelligen Eurobetrages. Ddadurch ließ sich der Österreicher zu weiteren Investitionszahlungen hinreißen, und überwies Anfang 2024 an weitere Unternehmen Zahlungen in wiederum mittleren vierstelligen Eurobereichen. Auszahlungen gab es aber keine mehr. Nun stellte der Geschädigte weitere Zahlungen ein, worauf die Internetkontakte nicht mehr erreichbar waren. Dem Opfer entstand insgesamt ein Schaden in mittleren fünfstelligen Eurobereich.

Ein Anruf, dann war Pensionist mehrere Tausend Euro los

Opfer in Serie gibt es auch bei einer Reihe anderer, unterschiedlichster Betrugsmaschen. Vor wenigen Tagen wurde ein 66-jähriger Klagenfurter von einem Unbekannten, der sich als Mitarbeiter eines weltweit agierenden Onlineversandhändlers ausgab, angerufen. Er teilte dem 66-Jährigen mit, dass sein Konto gehackt wurde. Er müsse ihm seine Zugangsdaten bekannt geben, damit er das Konto wiederherstellen könne. Der 66-Jährige gab die geforderten Daten telefonisch bekannt und bestätigte via seiner Bank-App mehrere Überweisungen. Es entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro.

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    Er will sich in Krypto einlesen und verliert sein Geld

    Ein 59 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Spittal an der Drau wurde zwischen dem 16. und 18. Jänner 2024 zu einem Opfer von Internetkriminellen. Eigentlich wollte sich der Kärntner nur über eine vermeintliche Werbungsseite über Kryptowährungen informieren. Nachdem er auf einen Link zu einer Werbung über Kryptowährungsanlagemöglichkeiten klickte und dort persönliche Daten eingab, wurde er von mehreren unbekannten Tätern per Telefon, Messenger und E-Mail kontaktiert. Über das Remote-Zugriffsprogramm "AnyDesk" gewährte das Opfer diesen auch Zugriff auf den Laptop. Dabei wurden mehrere tausend Euro zum Nachteil des Opfers von dessen Konto überwiesen.

    Datei installiert – dann war ihre gesamte Pension weg

    Auch ein anderer Fall weckt Sorgen darüber, mit welchen Mitteln Betrüger mittlerweile vorgehen. Über eine Internetplattform nahm ein bisher unbekannter Täter Anfang Dezember 2023 mit einer 79 Jahre alten Frau aus dem Bezirk Völkermarkt Kontakt auf. Er erschlich sich ihr Vertrauen und brachte die Kärntnerin schließlich dazu, eine Software namens Anydesk auf ihrem Laptop zu installieren. Über dieses Programm erlangte der Täter per Fremdkontrolle Zugriff auf den Laptop der Frau und führte eine Überweisung von mehreren tausend Euro auf eine Handelsplattform für Kryptowährungen zum Nachteil der Frau durch, berichtet die Polizei in einer Aussendung am Sonntag.

    Kurz vor Pension ist alles Geld von seinem Konto weg

    Es ist nicht der einzige Fall, hier eine Auflistung der Betrügereien: Ein 63-jähriger Mann aus Klagenfurt erhielt eine vermeintliche SMS seiner Hausbank, in welcher er aufgefordert wurde, seine abgelaufene eBanking-App neu zu aktivieren. Der Mann folgte dem Link und gab Bankdaten sowie andere persönliche Daten ein. Bei einer Kontrolle seines Bankkontos kurz darauf bemerkte er, dass zwischenzeitlich fünf Abbuchungen durchgeführt wurden. Daraufhin erstattete er Anzeige. Der entstandene Schaden beläuft sich auf einen niedrigen vierstelligen Eurobetrag, kurz vor der Pension ist der Mann sein Geld los. Kein Einzelfall, wie immer mehr Fälle verschiedener Art zeigen.

    Beim Geldabheben war plötzlich alles für immer weg

    Ein 53-jähriger Mann aus dem Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten investierte seit Juli 2023 via Internet mehrere Zehntausend Euro in eine Trading-Plattform und wurde dabei von zwei angeblichen Brokern beraten. Als er im Dezember 2023 einen Teil des Geldes beheben wollte, brach der Kontakt zu den Brokern jedoch plötzlich ab. Der 53-Jährige schaltete die Polizei ein, die Ermittlungen brachten eine wahre Schreckensnachricht: Der gesamte investierte Geldbetrag ist unwiederbringlich verloren! Der Mann war Betrügern aufgesessen.

    Statt Date ist Tinder-Nutzerin um 32.885 Euro ärmer

    Weiterer schwerer Betrug: Im Zeitraum vom 24. November bis 22. Dezember 2023 kam es zu einem schweren Love-Scam-Betrug im Montafon. Eine 46-jährige Einheimische wurde über die Dating-App Tinder von einer bislang unbekannten Täterschaft kontaktiert. Nachdem die Kommunikation auf den WhatsApp-Messenger gewechselt hatte, verlangte die unbekannte Täterschaft von der Frau mehrere Überweisungen über die Webseite caddenceonline.com. Nach der dritten getätigten Überweisung behauptete die Täterschaft, dass die Überweisung nicht funktioniert hätte. Daraufhin überwies die Frau insgesamt vier Transaktionen in einer Gesamthöhe von 32.885 Euro auf zwei österreichische, ein türkisches und ein ungarisches Konto. Das Geld ist weg, der Mann auch, die Polizei ermittelt.

    "Adresse fehlt" – dann sind 2.730 statt 1,90 Euro weg

    Und noch eine miese Masche: Folgenschwerer Betrug durch eine Phishing-SMS auf das Smartphone in Mittelberg (Bezirk Bregenz). Am Dienstag erhielt ein 31-jähriger Mann auf seinem Handy eine SMS-Nachricht, angeblich von DHL. Inhalt: Sein bestelltes Paket sei zurückgestellt worden, da auf dem Paket eine Hausnummer fehle. Angefügt war ein Link zur Aktualisierung der Lieferdaten. Nachdem der Mann auf eine gefälschte Internetseite der Post weitergeleitet wurde, gab er dort seine persönlichen Daten sowie die Kreditkartendaten zur Zahlung einer Gebühr in der Höhe von 1,90 Euro ein – und hielt die Causa für erledigt.

    Nur eine SMS, dann waren Konto und Sparbuch leer

    Das böse Erwachen kam aber nur Minuten später. Nachdem der 31-Jährige die Zahlung bestätigt hatte, sah er auf seinem Kreditkartenkonto, dass 2.730 Euro an eine Firma namens "Yoho Hon Kong Ltd." abgebucht wurden. Solche Betrugsfälle mit dem Verlust riesiger Geldsummen ist keine Seltenheit. Vor wenigen Wochen kam es zu einem ähnlichen Fall. Gegen 18 Uhr erhielt ein 52-jähriger Mann aus dem Bezirk Hermagor in Kärnten eine SMS auf sein Smartphone, in welcher er aufgefordert wurde, einem Link zu folgen, um seine Bank-App "neu zu autorisieren". Auf der Phishing-Seite gab er seine Kontodaten ein, wodurch es unbekannten Tätern möglich war, auf das Konto des Mannes zuzugreifen.

    Mehrere Überweisungen über viele Tausend Euro

    In der Folge führten diese innerhalb von kurzer Zeit sieben Überweisungen mit einer Gesamthöhe von mehreren Tausend Euro durch. Die Zahlungen wurden auf ein österreichisches sowie drei irische Konten durchgeführt. Weitere Überweisungen konnten vom Opfer durch die Sperre des Kontos verhindert werden. Außerdem hatten die unbekannten Täter bereits vom Onlinesparbuch des Opfers, welches ebenfalls mit dem Konto verbunden war, mehrere Tausend Euro auf das Gehaltskonto des Opfers umgebucht, um dann weitere Überweisungen durchführen zu können. Ob die Opfer ihr Geld jemals wiedersehen, ist mehr als fraglich.

    red
    Akt.