10 Fälle in ganz Österreich
Bande betäubt Opfer, dann wird Wohnung ausgeraubt
Zehn Raubüberfälle ereigneten sich in Österreich. Den Opfern wurden Betäubungsmittel ins Getränk gemischt, dann war die Wohnung leer.
90.000 Euro Schaden, ein ausgerissener Wandtresor und bewusstlose Opfer. Das sind die Spuren, die ein ungarisches Räubertrio bestehend aus zwei Frauen und einem Mann (Alter 22, 43 und 52) zwischen September und November in Österreich hinterlässt. Auch eine 28-Jährige soll bei Taten dabeigewesen sein.
10 Taten in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten sind auf die Bande zurückzuführen. Kurz vor Weihnachten konnte man dank der Hilfe der Budapester Kripo die Täter in Wien schnappen. Von der Raubserie waren nur Männer im zwischen 56 und 85 Jahren betroffen. Dank eines Lichtbilds einer Verdächtigen konnte in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei von Budapest eine 43-jährige Ungarin in Wien identifiziert und festgenommen werden. Während sie sich geständig zeigt, leugnen zwei in Linz festgenommene Komplizen jegliche Tatbeteiligung. Trotzdem konnte alles aufgeklärt werden.
Kennenlernen über Datingapps
Ihren Zugang zu den Häusern verschafften sich die Täter durch Datingapps. Teilweise erhofften sich die Opfer One-Night-Stands, andere waren auf der Suche nach der großen Liebe. Dass die online gezeigten Bilder später nicht mit den tatsächlichen Frauen übereinstimmten, wurde ignoriert. Dann war die Masche der Bande immer gleich: Nach dem Betreten der Wohnung wurde gemeinsam getrunken. Sobald sich ein Moment ergab, indem das Opfer nicht aufmerksam genug war, wurden Betäubungsmittel in das Getränk gemischt.
Das Mittel wurde in Fläschchen mitgenommen, wie die Polizei feststellen konnte. Nach rund einer Stunde wurde das Opfer bewusstlos und alles, was nicht fest in der Wohnung verankert war, wurde mitgenommen.
Beim Erwachen waren viele der Opfer noch sehr benommen. Sie stürzten oft und verletzten sich – ein Mann soll bis heute unter den Folgen der Betäubungsmittel leiden. "Man sollte sich nicht schämen, solch eine Tat anzuzeigen. Passen Sie bei gewissen Plattformen auf. Vor allem Menschen aus älteren Generationen wissen nicht, auf welche Gefahren sie sich einlassen. Laden Sie keine Unbekannten in ihre Wohnung ein", so Armin Kuric stellvertretender Leiter LKA Außenstelle Nord. Die mutmaßlichen Täter, die in Wien und Linz festgenommen wurden, befinden sich in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft.