Recycling & Umweltschutz
Bald gibt‘s für Skiartikel ein zweites Leben
Ski landen meist im Sperrmüll, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Forscher wollen mittels Recycling wertvolle Rohstoffe für neue Produkte gewinnen.
Ski samt zugehöriger Schuhe und Stöcke landen meist im Sperrmüll, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Alleine in den vergangenen fünf Jahren gingen in Österreich 1,8 Millionen Paar Ski und Skischuhe, 2,3 Millionen Paar Skistöcke und 1,4 Millionen Skihelme über den Ladentisch.
Die Skiartikel werden zum Großteil aus Kunststoffen hergestellt. Firmen aus dem Bereich der Wintersportartikelhersteller verfolgen die Idee eines möglichen Recyclings bereits seit Jahren und traten an den Kunststoff-Cluster der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, an "ecoplus", heran.
Durch Recycling könnten wertvolle Rohstoffe für neue Produkte gewonnen werden, sind die Forscher überzeugt. Der Kunststoff-Cluster in St. Pölten hat mit dem Thema der Kreislaufwirtschaft seit dem Jahr 2010 im Kunststoffbereich Erfahrungen und leitet das neue Forschungsprojekt in Niederösterreich. Herstellerfirmen, Händler und Industrie wollen in Studien ökonomisch und ökologisch sinnvolle Recycling-Modelle für Ski, Bindung, Helm, Schuhe und Stöcke erarbeiten.
Wintersportartikelhersteller unterstützen das Projekt
Die Wiederaufbereitung der Sportartikel umfasst dabei mehrere Bereiche: Lösungen werden vom Sammelsystem über Aufbereitungsmöglichkeiten für gebrauchte Wintersportartikel bis zur Verwertung der Rohstoffe erarbeitet. Als erste Pilotregionen wurden der Salzburger Pinzgau und Pongau definiert, "weitere Regionen sind möglich", heißt es. In den Pilotregionen sollen die Wintersportartikel gesammelt werden.
Der Startschuss für das Projekt fiel vor kurzem in St. Pölten. Forschungspartner sind die Montanuniversität Leoben in der Steiermark und das Transfercenter für Kunststofftechnik in Wels in Oberösterreich. Mit an Board sind die Wintersportartikelhersteller Head, Atomic, Fischer, Blizzard-Tecnica sowie Leki. Das Forschungsprojekt ist auf drei Jahre angelegt, konkrete Ergebnisse werden im dritten Projektjahr erwartet, so die Auskunft. Das Ziel ist es, einen möglichst hohen Anteil der wertvollen Materialien wieder in den Kreislauf zurückzuführen.