Die Stadtverwaltung von Rom erwägt die Einführung eines Eintrittsgeldes für die Besichtigung des berühmten Trevi-Brunnens. Ziel sei es allerdings nicht, Geld zu machen, sondern den Andrang auf das berühmte Bauwerk zu begrenzen, betonte Tourismus-Stadtrat Alessandro Onorato gegenüber dem "Corriere della Sera".
Der im 18. Jahrhundert errichtete Monumentalbrunnen gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Roms. Das Gedränge um das Barock-Bauwerk ist häufig so groß, dass es schwer ist, überhaupt einen Blick auf den Brunnen zu erhaschen.
"Ich wäre für einen begrenzten und zeitlich festgelegten Zugang zum Trevi-Brunnen", sagte Onorato weiterhin. Möglich sei eine Art Reservierungssystem, wobei der Besuch für Römer kostenlos sein und für Touristen eine symbolische Gebühr von einem Euro kosten solle.
Ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei dem Vorschlag des Stadtrats handle es sich lediglich um eine "erste Idee", noch sei nichts abgemacht. "Es ist ein delikates, schwieriges Thema, aber früher oder später müssen wir uns ihm stellen." Der Tourismus in Rom müsse für die Stadt und die Umwelt erträglicher gestaltet werden.
Der Legende zufolge bringt es nicht nur Glück, eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Brunnen zu werfen, sondern stellt auch sicher, dass man bald in die italienische Hauptstadt zurückkehrt. Eine zweite Münze soll bewirken, dass man sich in einen Einheimischen verliebt, bei einer dritten Münze sollen gar die Hochzeitsglocken läuten.
So kommen jährlich rund 1,4 Millionen Euro zusammen. Diesen Betrag spendet die Stadt Rom an die katholische Wohltätigkeitsorganisation Caritas Roma. Diese setzt das Geld zugunsten von Suppenküchen, Notunterkünften für Obdachlose sowie weiteren sozialen Projekten ein.
Rom ist nur eine weitere von italienischen Städten, die sich Maßnahmen gegen den Übertourismus überlegt. Venedig hatte in diesem Jahr testweise ein Eintrittsgeld für Tagestouristen an besonders besucherreichen Tagen eingeführt, um die Menschenmassen besser zu steuern.