Niederösterreich
Bald abgedreht? Kinos gehen die Mitarbeiter aus
Immer mehr Filmtheater hätten mit Personalmangel zu kämpfen, heißt es seitens der Wirtschaftskammer. Das Geschäft habe sich von Corona aber erholt.
Es waren zähe Monate für Kinobetreiber und eine lange Durststrecke für Cineasten: Mit dem "Kick-Off" der Corona-Pandemie im März 2020 wurde den Lichtspielhäusern in ganz Österreich der Stecker gezogen, die Filmtheater mussten zusperren.
10% weniger Besucher
Erst im Mai 2022 konnte man wieder in den "Normalbetrieb" übergehen. Allerdings mit völlig verändertem Konsumverhalten der Kunden, denn: In den vielen Monaten der Lockdowns änderten sich die Routinen der Kinogäste, das abendliche Vergnügen, sich den neuesten Blockbuster auf der großen Leinwand anzusehen, wurde von vielen nicht mehr in Anspruch genommen.
Sehr zum Frust der Kinobetreiber, die sich jeden Gast mühselig zurück erkämpfen mussten. Nach wie vor liegen die Besucherzahlen um rund 10 Prozent unter den Zahlen von 2019, wie Hollywood Megaplex-Chef und Wirtschaftskammer NÖ-Spartenobmann Mario Hueber jetzt berichtet.
Dennoch zeigen sich die Betreiber der insgesamt 23 Kinos in NÖ mit dem Geschäftsjahr 2023 zufrieden. "Mit Oppenheimer und Barbie sind im Sommer zwei große Blockbuster zeitgleich in die Kinos gekommen. Das Start-Wochenende war das drittstärkste in Österreich überhaupt und Barbie vom Umsatz her hierzulande der erfolgreichste Film aller Zeiten", resümiert Hueber.
„Kinos waren für Studenten, die sich neben der Ausbildung etwas dazuverdienen wollten, immer sehr attraktive Arbeitgeber. Das ist komplett eingebrochen.“
Inflation, Teuerungen & Co.
Doch nach dem Corona-Fiasko bahnt sich nun langsam ein weiteres Problem an: Neben Inflation, Preissteigerungen und hohen Energiekosten gehen den Kinos die Mitarbeiter aus.
"Kinos waren für Studenten, die sich neben der Ausbildung etwas dazuverdienen wollten, immer sehr attraktive Arbeitgeber. Das ist komplett eingebrochen. Es hat sich bei den Jungen eine Art Ernüchterung eingestellt", zeigt sich Hueber besorgt. Arbeiten würde nicht mehr ausreichen, um sich ein gutes Leben aufzubauen. "Dem muss man entgegenwirken", hofft Hueber auf Hilfe seitens der Politik.