So gefährlich ist Botulismus

Bärlauch-Pesto bringt 5 Menschen auf Intensivstation

Alle hatten dasselbe Produkt gegessen, das auf Märkten und Messen in Zentralfrankreich verkauft wurde. Die Gläser waren nicht richtig sterilisiert.

Heute Life
Bärlauch-Pesto bringt 5 Menschen auf Intensivstation
Weil die Konserve nicht gut genug sterilisiert war, konnte das Bakterium Clostridium (C.) botulinum Toxine entwickeln.
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In der Region Indre-et-Loire (Frankreich) musste fünf Personen wegen Botulismus-ähnlichen Symptomen auf die Intensivstation eingeliefert werden. Alle Betroffenen hatten das gleiche Produkt – ein lokal hergestelltes, handwerklich hergestelltes Pesto mit Bärlauch – gegessen. In diesem Fall war es ein "Bärlauch-Pesto", das in Dosen unter der Marke "Ô petits oignons" verkauft wurde, das diese Krankheit hervorgerufen haben könnte.

Botulismus (Erreger: Clostridium (C.) botulinum) ist eine schwere neurologische Erkrankung, die häufig auf eine Lebensmittelvergiftung zurückzuführen ist und durch das Gift, das Erreger produziert (Botulinumtoxin) verursacht wird. Zu den ersten Symptomen gehören Doppeltsehen, Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen. Weitere Anzeichen sind eine schwache Gesichtsmuskulatur, hängende Augenlider und ein Verlust des Schluckreflexes. Als Folge dieser Symptome kann es zu einer symmetrischen, fortschreitenden Lähmung kommen. Normalerweise treten die Symptome innerhalb von 12 bis 72 Stunden nach dem Verzehr eines fehlerhaften Produkts auf, sie können jedoch auch bis zu 10 Tage später auftreten. Im Falle einer Vergiftung ist umgehend intensivmedizinische Hilfe nötig, ansonsten droht der Tod.

Sterilisationsprozess schiefgelaufen

Die Generaldirektion für Gesundheit (DGS) erklärte in einer Pressemitteilung, dass die Gläser mit dem Pesto nicht richtig sterilisiert wurden, wodurch sich tödliche Bakterien bilden konnten. "Lebensmittelreste wurden sichergestellt und werden vom CNR Anaerobic Bacteria and Botulism (Institut Pasteur Paris) zur biologischen Bestätigung des Botulismus analysiert", heißt es weiter.

Vergiftete Konserven erkennen

Den meisten Lebensmitteln sieht man nicht an, ob sie Keime, Sporen oder Toxine von C. botulinum enthalten. Einen Hinweis darauf kann aber eine wölbende Verformung der Konserve geben. Die Wölbungen werden durch Gas bildende Clostridien verursacht, die bei der Herstellung von Konserven überlebt haben. Solche "aufgetriebenen" Konserven sollten Sie vorsorglich nicht öffnen, sondern vernichten.

Alle Personen, die im Besitz dieser Produkte sind, wurden aufgefordert, sie wegzuwerfen. Diejenigen, die sie konsumiert haben, werden "zu größter Wachsamkeit aufgerufen und sollten bei Symptomen (Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Mundtrockenheit, Sprechschwierigkeiten) einen Arzt aufsuchen."

Auf den Punkt gebracht

  • In der Region Indre-et-Loire in Zentralfrankreich mussten fünf Personen wegen Botulismus-ähnlichen Symptomen auf die Intensivstation eingeliefert werden, nachdem sie ein lokal hergestelltes Bärlauch-Pesto gegessen hatten, das nicht richtig sterilisiert war
  • Die Behörden raten allen, die das Produkt besitzen, es wegzuwerfen und bei Symptomen wie Sehstörungen oder Schluckbeschwerden sofort einen Arzt aufzusuchen
red
Akt.