Therme erlässt plötzlich Essverbot für alle

Das Asia Resort Linsberg in Bad Erlach (Niederösterreich) zählt zu Österreichs bekanntesten und auch beliebtesten Thermen. Die kinderfreie Therme möchte Erwachsenen ab 16 Jahren eine erholsame Auszeit vom Alltag bieten. Doch dem Wiener Christian S. brachte sein letzter Thermenbesuch eher Ärger als Entspannung. Denn auf einer Hinweistafel musste er lesen, dass er seine selbst mitgebrachten Speisen nicht mehr konsumieren dürfe. Seiner Meinung nach habe sich die Therme aus "reiner Profitgier" zu diesem Schritt entschieden.

Keine Rücksicht auf Badegäste

Christian S. fühlt sich von diesem "Essverbot" persönlich angegriffen, denn es werde auch die Gesundheit der Thermengäste aufs Spiel gesetzt. "Bei einem Thermenbesuch ist auf ausreichend Flüssigkeit und Essen zu achten, das kann zum Beispiel bei Diabetikern schlimme Folgen haben". Auch könne man die Badegäste nicht dazu zwingen, das Angebot in den Restaurants zu nutzen, denn das sei völlig überteuert. "Auf Intoleranzen kann in solchen Restaurants ebenfalls nicht entsprechend eingegangen werden".

Eigener Picknick-Bereich

Dem Wiener sei klar, dass gewisse Hygienevorschriften eingehalten werden müssen, doch dann hätte die Therme Bereiche zu definieren, wo essen und trinken erlaubt ist. "Das wird aber natürlich nicht gemacht, da sie den eigenen Umsatz steigern möchten. Ohne Rücksicht auf ihre Gäste, das ist beinahe Nötigung".

Gästebeschwerden häuften sich

Auf "Heute"-Nachfrage bei der Therme Linsberg Asia erklärte die Geschäftsleitung, dass sich einige Gäste durch vermehrtes Konsumieren von mitgebrachten Speisen und Getränken in den Ruhe- und Liegebereichen seit geraumer Zeit gestört fühlten. Auch zum teilweise intensiven Geruch durch die Speisen gab es zahlreiche Rückmeldungen. "Dem Kundenwunsch unserer Gäste nach Wohlbefinden sind wir folglich nachgekommen und das Verzehren von mitgebrachten Produkten und Lebensmittel nicht zu gestatten".

Hygiene hat Priorität

Weitere wichtige Aspekt seien Sauberkeit, Sicherheit und Hygiene, die in allen Thermen- und Saunabereichen gewährleistet werden müsse. "Darüber hinaus sind wir ein Leitbetrieb in der Region mit großer Verantwortung – wir sichern einerseits rund 170 Arbeitsplätze von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 16 Nationen und andererseits versuchen wir auch stets die regionalen Lebensmittelproduzenten tatkräftig zu unterstützen, um so einen Beitrag in puncto Nachhaltigkeit in der Region zu leisten".

Für Allergiker und Unverträglichkeiten sei man aber bestens gerüstet. Die Restaurants in der Therme würden mit einem vielseitigen Angebot zur Verfügung stehen und sowohl vegetarische als auch vegane Speisen anbieten. Auch auf andere Unverträglichkeiten könne speziell eingegangen werden. Eigene Bereiche für den Konsum von Selbstverpflegung werde es auch in Zukunft nicht geben.