Prozess in Wels
Baby kurz nach Geburt tot – das droht jetzt dem Arzt
Ein schwarzer Tag für die jungen Eltern: Kurz nach der Geburt starb ihr Baby. Jetzt muss sich der behandelnde Arzt vor Gericht verantworten.
Zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass sich in einem oberösterreichischen Krankenhaus der folgenschwere Zwischenfall ereignete: Bei der Geburt kam es zu Komplikationen.
Ein Not-Kaiserschnitt musste durchgeführt werden, der Säugling erlitt schwere Hirnschäden. Nur acht Tage später war der kleine Lukas tot.
Heute, Dienstag, wird dem damals behandelnden Gynäkologen am Landesgericht Wels der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm grob fahrlässige Tötung und grob fahrlässige Körperverletzung vor.
Sorgfaltspflichten verletzt
In der Anklage heißt es, dass er "ungewöhnlich und auffällig" seine fachärztlichen Sorgfaltspflichten verletzt und so den Tod des Kindes herbeigeführt habe. Auch für die Mutter war der Vorfall lebensbedrohlich, wegen eines Risses der Gebärmutter verlor sie sehr viel Blut.
Der Beschuldigte bekannte sich zu Verhandlungsbeginn nicht schuldig. Die Geburt sei entgleist, sagte er. Die Staatsanwaltschaft hielt ihm vor, dass ein Medikament verabreicht worden sei, dass das Risiko eines Gebärmutterrisses deutlich erhöhe. Laut dem Angeklagten sei die Mutter vermutlich nicht darüber aufgeklärt worden.
Dem Beschuldigten drohen drei Jahre Haft. Das Urteil sollte ursprünglich im Lauf des Tages gefällt werden. Am späten Nachmittag wurde der Prozess aber 27. Februar 2024 vertagt. Dann soll u.a. die Mutter des toten Babys gehört werden.
Kinderspital am Limit: Eltern sollen Hotline anrufen
Das Klinikum Graz hat für die aktuellen Infektionswellen vorgesorgt: Familien sollen sich an die Hotline 1450 wenden, bevor sie mit ihren Kindern ins Spital fahren.
Das Spital geht mit seinem Personalmangel, der auch andere Krankenhäuser in ganz Österreich betrifft, transparent um. So wird darüber informiert, dass im Kinderzentrum Graz derzeit 27 Gesundheits- und Krankenpfleger fehlen.