Österreich
Baby-Alarm – so wenig Geburten zuletzt vor 15 Jahren
Die Geburtenbilanz ist das vierte Jahr in Folge negativ. 2023 sind 12.000 mehr Menschen geboren als gestorben. Auch die Zuzüge aus dem Ausland sinken.
In Österreich kommen immer weniger Kinder auf die Welt. 77.296 Kinder waren es im Jahr 2023 gemäß vorläufigen Zahlen der Statistik Austria. Das sind 6,5 Prozent weniger als 2022. Noch weniger Babys wurden zuletzt vor 15 Jahren geboren.
Waren es 2022 noch 1,41 Kindern pro Kindern, erreichte die Gesamtfertilitätsrate im Vorjahr auf ein neues Allzeit-Minimum. 2023 bekamen Frauen in Österreich nur mehr 1,32 Kindern pro Frau. Die wenigsten Kinder wurden bisher im Jahr 2001 geboren. Damals lag der Wert bei 1,33 Kindern pro Frau.
"Höchste Geburtendefizit seit Ende des Zweiten Weltkriegs"
Spitzenreiter mit 1,50 Kindern pro Frau ist Vorarlberg, gefolgt von Oberösterreich mit 1,45 Kindern. Über dem Bundesschnitt von 1,32 Kindern pro Frau lagen außerdem Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten. Geringer war die Gesamtfertilitätsrate 2023 in Wien, im Burgenland und in Tirol - zwischen 1,17 und 1,31.
Die Geburtenbilanz das vierte Jahr in Folge stark negativ: "2023 verstarben rund 12.000 Personen mehr, als zur Welt kamen. Das ist das höchste Geburtendefizit seit Ende des Zweiten Weltkriegs", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Trotzdem ist die Bevölkerung in Österreich weiter gewachsen. "Ursache des Bevölkerungswachstums war auch 2023 ausschließlich die Zuwanderung. Insgesamt kamen 2023 knapp 67.000 Menschen mehr aus dem Ausland, als Österreich verließen", berichtete Thomas am Dienstag aus der Bevölkerungsstatistik. 9.158.750 Menschen lebten mit 1. Jänner 2024 in Österreich. Das sind um 0,6 Prozent bzw. 53.978 mehr als am selben Tag 2023.
Konkret kamen im Vorjahr 194.959 Menschen her, 128.330 wanderten aus. Am häufigsten zogen Deutsche, Rumänen und Ukrainer nach Österreich. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg von 19 Prozent zu Jahresbeginn 2023 auf 19,7 Prozent zu Jahresbeginn 2024.
Die Bevölkerung wuchs deutlich langsamer als noch 2022. Am stärksten wuchsen Wien und Vorarlberg mit Plus 1,2 und 0,9 Prozent. Danach folgen Tirol und Salzburg (je 0,6 Prozent). Unterdurchschnittliche Zuwächse gab es in Oberösterreich (0,5 Prozent), in der Steiermark (0,4 Prozent), in Niederösterreich (0,3 Prozent) sowie im Burgenland (0,2 Prozent). Kärnten ist mit Plus 0,1 Prozent das Schlusslicht.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Geburtenbilanz in Österreich ist das vierte Jahr in Folge negativ, mit 12.000 mehr Todesfällen als Geburten im Jahr 2023
- Die Gesamtfertilitätsrate erreichte ein Allzeit-Minimum von 1,32 Kindern pro Frau, und die Bevölkerung wächst ausschließlich durch Zuwanderung, wobei 67.000 Menschen mehr aus dem Ausland kamen, als das Land verließen
- Trotz des negativen Geburtendefizits ist die Bevölkerung in Österreich um 0,6 Prozent gewachsen, wobei Wien und Vorarlberg das stärkste Wachstum verzeichneten