Fordert mehr Uni-Plätze

Babler zu Ärztemangel: "Das versteht niemand"

Am Freitag findet in Österreich der Aufnahmetest für das Medizinstudium statt. 15.000 Bewerber gibt es dieses Jahr dafür.

Lukas Leitner
Babler zu Ärztemangel: "Das versteht niemand"
SPÖ-Chef Andreas Babler will eine Aufstockung der Studienplätze für das Medizinstudium.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Am Freitag findet in Österreich der Medizin-Aufnahmetest (MedAT) statt. Auch dieses Jahr gibt es dabei mit 15.000 Bewerben einen großen Andrang auf einen der 1.900 heißbegehrten Studienplätze. SPÖ-Chef Andreas Babler verwies anlässlich des MedAT am Donnerstag aber auf die Missstände im Gesundheitssystem und setzte sich erneut für eine Änderung beim Studium ein.

Studienplätze verdoppeln

"Patient müssen immer länger auf Arzttermine warten oder auf Wahlärzte ausweichen. Die Menschen in Österreich haben ein Recht auf eine gute medizinische Versorgung – und da darf nur die E-Card zählen und nicht die Kreditkarte!", betonte Babler angesichts der derzeitigen Lage.

Dass von den diesjährigen 15.000 Bewerbern nur 1.900 genommen werden, sei für Babler unverständlich. "Unzählige Menschen warten monatelang auf ihre Arzttermine und auf der anderen Seite wird jungen, motivierten Menschen das Medizinstudium verwehrt", bemängelt der rote Chef.

Deshalb möchte die SPÖ die Anzahl der Medizinstudienplätze in Österreich verdoppeln – also auf 3.800 aufstocken. Damit würde man auch den meisten OECD-Länder folgen, welche vor einer Pensionierungswelle bei den Ärzten Medizinstudienplätze aufgestockt haben. "Wenn die SPÖ in der Regierung ist, werden wir dafür sorgen, dass es mehr Medizinstudienplätze und mehr Kassenärzte gibt", kündigte Babler an.

Schieflage beseitigen

Ein weiteres Problem im österreichischen Gesundheitssystem sei laut SPÖ, dass mehr als 20 Prozent der Studienabsolventen in Österreich ins Ausland gehen und immer mehr als Wahlärzte arbeiten.

"Die Zwei-Klassen-Medizin schreitet voran. Wer sich Wahlärzte nicht leisten kann, wird oft viel zu spät oder gar nicht behandelt. Das sind die Folgen des Sozialabbaus durch schwarz-blaue Regierungen, die unser gutes öffentliches Gesundheitssystem zusammengeschossen haben". Diese Schieflage wolle er nun beseitigen.

Verpflichtung zum öffentlichen Gesundheitssystem

"Österreich braucht mehr Ärztinnen und Ärzte, die sich der Allgemeinheit verpflichtet fühlen", merkte Babler an. Deshalb soll es neben der Aufstockung der Studienplätze auch eine Vorreihung für jene Bewerber geben, welche sich dazu verpflichten, nach ihrem Studium für das öffentliche Gesundheitssystem zu arbeiten. Als Folge soll es dann mehr Kassen- und Spitalärzte geben.

Bereits vor mehreren Wochen präsentierte der SPÖ-Chef dazu seinen Masterplan für ein starkes öffentliches Gesundheitssystem. Darin benannte er etwa einen Rechtsanspruch auf rasche Medizinische Versorgung binnen 14 Tagen.

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