Blutsauger der Meere
"Autsch" – kein Hai, keine Qualle, sondern ein Vampir?
Eine Schwimmerin wurde in der Ostsee von einem prähistorischen Wesen angegriffen.
Gut, man könnte jetzt fragen, wieso man bei vier Grad Wassertemperatur tatsächlich im April in der Ostsee schwimmen geht? Aber als sogenannte Eisschwimmerin ist es vermutlich völlig normal und vielleicht sogar kuschelig, wenn man sich dem Gefrierpunkt nähert. Mit einer Begegnung der tierischen Art hatte die Lehrerin aus Schleswig-Holstein allerdings nicht gerechnet.
Blutige Angelegenheit
Erst beim Verlassen des eiskalten Meeres bemerkte die Frau merkwürdige Wunden unterhalb des Knies, die allesamt bluteten. Die merkwürdig, kreisförmigen Blessuren ließen auf die Attacke eines sogenannten Neunauges schließen, schrieben die "Lübecker Nachrichten".
Neunauge? Was bist du?
Ein "Neunauge" hat zwar keine neun Augen, ist aber ansonsten eine ziemlich merkwürdige Erscheinung. Optisch erinnert er an einen Aal, der bereits vor 500 Millionen Jahren unsere Erde bevölkert hat. Die lebenden Fossilien stehen allesamt auf der roten Liste und galten in der Antike als absolute Delikatesse.
Jetzt kommt ein gruseliger Fakt: Neunaugen haben keine Kiefer, sondern ein sogenanntes "Saugmaul" mit messerscharfen Zähnen. Damit haften sie sich parasitär an ihre Beute, hobeln das Fleisch und saugen das Blut. Auch wenn Menschen eigentlich nicht in ihr Beuteschema passen, kosten sie uns doch manchmal - die Saug-Bisse sind aber ungiftig und höchstens unangenehm.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Schwimmerin in der Ostsee wurde von einem prähistorischen Neunauge, einem blutsaugenden Meeresbewohner, angegriffen und erlitt merkwürdige kreisförmige Wunden unterhalb des Knies
- Neunaugen, die optisch an Aale erinnern, sind lebende Fossilien ohne Kiefer, die sich parasitär an ihre Beute heften, um Blut zu saugen, und obwohl sie normalerweise nicht auf Menschen abzielen, können ihre Bisse ungiftig und unangenehm sein