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"Ausziehen, anziehen" – Spielerin berichtet von Verhör
Tennis-Star Novak Djokovic kämpft nach der Annullierung seines Visums um den Verbleib in Australien. Eine Spielerin wurde bereits ausgewiesen.
Djokovic reiste am 5. Jänner mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien, wurde von den Grenzbeamten allerdings nicht ins Land gelassen. Zunächst entschied Richter Anthony Kelly noch zugunsten des Serben, ehe Einwanderungsminister Alex Hawke am Freitag das Visum des Serben neuerlich annullierte. Nun muss eine Gerichtsverhandlung am Sonntag über den Verbleib des 34-Jährigen entscheiden. Die Australian Open starten am Montag.
Auch Voracova ausgewiesen
So wie Djokovic erging es auch der tschechischen Tennisspielerin Renata Voracova. Auch die 38-Jährige kam ungeimpft nach Melbourne. Sie bestritt am 4. Jänner noch eine Partie, ehe sie ebenfalls verhört und ins Quarantäne-Hotel gebracht wurde. Mittlerweile hat die Tschechin Australien bereits wieder verlassen, sie verzichtete auf ein Gerichtsverfahren.
Voracova berichtete nun, dass sie bereits mit dem Coronavirus infiziert war, wegen Komplikationen allerdings auf eine Impfung verzichtete, dafür eine medizinische Ausnahmegenehmigung beantragte, diese auch - wie Djokovic - erhielt. Trotzdem wurde sie ausgewiesen.
"Ausziehen, anziehen"
"Ich habe mich ein bisschen wie eine Kriminelle gefühlt, aber es gab eigentlich keinen Grund dafür. Ich habe alle Unterlagen eingereicht. Die wurden genehmigt. Wenn ich gewusst hätte, dass die kleinste Möglichkeit besteht, dass etwas nicht stimmt, dann wäre ich nicht nach Australien gereist", erzählte die Nummer 82 der Doppel-Weltrangliste der "BBC".
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Gegenüber der Zeitung "Denik" berichtete die Tennisspielerin darüber hinaus von ihrem sechsstündigen Verhör durch die Grenzbeamten. "Es war lange, mit Anweisungen wie ,Ausziehen, Anziehen´. Ich will nicht darüber nachdenken, geschweige denn es noch einmal erleben", so die Tschechin. "Ich fühlte mich nicht sicher, bis ich wieder zu Hause war", so Voracova weiter.
Die 38-Jährige ist davon überzeugt, nichts falsch gemacht zu haben. Deshalb verlangt sie nun auch Schadenersatz für die Reisekosten vom australischen Tennisverband.