Tragödie in Italien
Austro-Rumäne und Frauen von Todes-Flut mitgerissen
Drei junge Erwachsene wurden in der Nähe von Udine offenbar von den Wassermassen überrascht. Zwei der drei Vermissten wurden tot aufgefunden.
Auch Italien hat derzeit mit Hochwasser zu kämpfen. Zu einem traurigen Vorfall kam es in der Nähe der norditalienischen Stadt Udine: In den Fluten des Flusses Natisone nahe der Stadt Udine umarmten sich drei Freunde, bevor sie von den Wassermassen mitgerissen werden: Das Video der dramatischen Szene löst in Italien Bestürzung aus.
Seit dem 31. Mai galten die drei jungen Personen, die in den Aufnahmen zu sehen sind, als vermisst. Wie der "Corriere" nun berichtet, wurden die zwei Frauen mittlerweile tot gefunden. Die Suche nach der dritten Person läuft immer noch. Wie die italienische Zeitung berichtet, wurden die beiden Leichen der Frauen rund 1000 Meter flussabwärts vom Unglücksort gefunden.
Vermisste Architekturstudentin
Wie der "Corriere della Sera" in Erfahrung brachte, handelt es sich bei den Personen um zwei Frauen und einen Mann: Die 20-jährige Patrizia Cormos aus Campoformido studierte an der Akademie der Schönen Künste in Udine. Die 23-jährige Bianca Doros war nur kurz vor dem Unglück aus Rumänien gekommen, um ihre Eltern zu besuchen. Und schließlich Casian Molnar (25) ebenfalls aus Rumänien, aber wohnhaft in Österreich.
Am Freitag waren die drei jungen Erwachsenen um die Mittagszeit zu einem Ausflug bei Ponte Romano in Premariacco. Für Patrizia war es ein Moment der Musse nach einem anstrengenden Vormittag: Sie war im zweiten Jahr ihres Architektur-Studiums und hatte soeben eine Prüfung abgelegt. Kurz nach Mittag hatte sie sich mit ihren beiden Freunden getroffen und wollte einen Abstecher zu einem kleinen Strand am Fluss Natisone machen, um dort gemeinsam Zeit zu verbringen und ein paar Fotos zu machen.
Passant hörte Schreie
Doch das Trio hatte offenbar nicht mit den Fluten gerechnet. Ein Passant bemerkte als Erster, dass sie in Schwierigkeiten geraten waren: Er hörte Schreie und schlug Alarm. Die drei standen in den anschwellenden Wassermassen, die Feuerwehr wurde hinzugerufen. Die drei Freunde umklammerten sich verzweifelt und versuchten, sich gegen die Kraft des Wassers zu wehren. Die Feuerwehr spannte eine Leiter über den Fluss Natisone und warf Seile aus. Die Jungen versuchten, sich an ihnen festzuhalten, doch vergebens: Die Strömung riss sie mit sich.
Seither galten die drei als vermisst, wobei die Suche nach Casian Molnar weiter mit Hochdruck läuft: Zuletzt wurde die Handtasche einer der Frauen am späten Vormittag des 1. Juni gefunden, darin befand sich ihr Mobiltelefon. Helikopter und Taucher sind im Einsatz. Für einen Stadtrat von Premariacco besteht noch immer Hoffnung, doch er betont, wie heimtückisch der Fluss sein könne. Er fragt sich jedoch auch, wie es zu der Situation kommen konnte: "Das Hochwasser kommt nicht aus dem Nichts."