Fussball
Austria-Ikonen poltern: "Wir werden für dumm verkauft"
Toni Polster und Andi Ogris erzielten 219 Tore für die Austria, wurden mehrmals Meister. Jetzt zittern sie um "ihren" Klub – und sind fassungslos.
Die Austria ist in Schockstarre! Die Bundesliga verweigerte die Lizenz für die kommende Saison. Rund sieben Millionen Euro müssen die "Veilchen" bis 21. April auftreiben, um in zweiter Instanz doch noch die Spielberechtigung zu erhalten. Vom im März präsentierten Partner "Insignia" scheint das Geld nicht zu kommen. Luka Sur, Vize-Boss des Unternehmens, wies per Instagram-Nachricht jegliche Verantwortung von sich. Insgesamt belaufen sich die Verbindlichkeiten der Favoritner auf 78 Millionen Euro. Der Zwangsabstieg in die Viertklassigkeit (Wiener Stadtliga) rückt näher.
Ogris: "Es ist wertlos"
"Violette" Legenden sahen das Unheil kommen. "Die Verantwortlichen führen den Klub in den Ruin und sind noch immer da", ärgert sich Andreas Ogris im "Heute"-Gespräch. "Seit zwei Jahren weise ich immer wieder darauf hin, dass die Austria verkehrt unterwegs ist. Es ist wertlos. Als Fan muss man sich jetzt auf das schlimmste Szenario einstellen, auch wenn es hart ist."
Rekordtorschütze Toni Polster ist "traurig und erschüttert" über die aktuelle Entwicklung. Er sagt zu "Heute": "Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so knüppeldick kommt. Die Öffentlichkeit wird für dumm verkauft. Selbst wenn die Gelder für die Lizenz noch kommen, bleibt der Schuldenberg bestehen. Es gehört endlich ein Sanierungsplan her. Ich hoffe wirklich vom ganzen violetten Herzen, dass es eine Zukunft gibt."
Petition gegen Kraetschmer
Wie die beiden Ikonen, sehen auch viele Fans in Markus Kraetschmer den Haupt-Schuldigen. Per Online-Petition soll der Wirtschafts-Vorstand zum Rücktritt ermutigt werden. Mehr als 2.000 Stimmen wurden binnen weniger Stunden gesammelt.
Ein Ausweg aus der Misere könnte die "Corona-Insolvenz" sein. Sie kann bis 21. April beantragt werden. Wird der Sanierungsplan genehmigt, bleibt die Austria erstklassig, startet im Sommer aber mit sechs Punkten minus und einer Transfersperre bis 2023. Zudem dürften alle aktuellen Spieler ablösefrei wechseln.