Fussball

Austria-Boss legt nach Lizenz-Hammer gegen Liga nach

Zum bereits dritten Mal in Folge wurde der Austria die Bundesliga-Lizenz in erster Instanz verwehrt. Vorstand Gerhard Krisch legte nun nach. 

Markus Weber
Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch schoss neuerlich gegen die Bundesliga.
Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch schoss neuerlich gegen die Bundesliga.
Gepa

Die nach wie vor finanziell angeschlagenen "Veilchen" müssen wieder um die Bundesliga-Spielgenehmigung zittern. Der zuständige Senat 5 hat den Wienern am Donnerstag in erster Instanz die Erlaubnis, an der Saison 2023/24 teilzunehmen, entzogen. Aus finanziellen Gründen, wie die Bundesliga mitteilte. Die Austria sitzt nach wie vor auf einem Schuldenberg von 64,4 Millionen Euro, dieser war aber schon einmal höher. Nach der Trennung von Langzeit-Sponsor "Gazprom Export" musste zuletzt von der Investorengruppe rund um den jetzigen "Veilchen"-Sportvorstand Jürgen Werner ein Loch von kolportierten fünf Millionen Euro gestopft werden.

In einem ersten Statement schossen die Wiener am Donnerstag ungewohnt scharf gegen die Bundesliga. Die Entscheidung des Senat 5 sei "nicht nachvollziehbar und mit den Lizenzbestimmungen nicht in Einklang zu bringen". Deshalb plane man sogar rechtliche Schritte gegen die Bundesliga. 

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    Konkret geht es demnach um eine Kooperationszusage eines "langjährigen, verlässlichen Geschäftspartners", die von der Bundesliga nun nicht akzeptiert und als Teil der Fortbestandsprognose, die die Austria nach der Lizenzentscheidung 2022 halbjährlich abgeben muss, abgelehnt wurde. Konkret geht es um die Firma Quattrex aus Luxemburg, die für zwei Millionen aufkommen würde, sollten diese bei den Veilchen fehlen.

    "Nein, das akzeptieren wir nicht"

    Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch nahm am Freitag persönlich zur Bundesliga-Entscheidung Stellung. Und untermauerte seine Kritik an der für die "Veilchen" völlig unerwarteten Entscheidung. "Natürlich hatten wir hängende Köpfe, natürlich waren wir enttäuscht, es war ein Wirkungstreffer. Persönlich tut es mir für alle im Verein leid", meinte Krisch, brachte sein Unverständnis aber neuerlich zum Ausdruck. "Aus meiner Sicht fehlt die Grundlage für diese Entscheidung. Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, wo wir sagen: Nein, das werden wir so nicht akzeptieren. Es geht auch um die Reputation des Vereins", so der violette Finanz-Vorstand, deshalb würde man nun auch rechtliche Schritte prüfen. 

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      Von der Bundesliga wurde eine Kooperationszusage beanstandet. Diese sei in den letzten Jahren aber stets akzeptiert worden. "Sie wurde von allen Experten bestätigt. Sie wurde als Alternativfinanzierung aufgestellt, falls unvorhergesehene Dinge passieren. Jetzt kriegen wir eine Auflage, dass wir für diese Finanzierung eine Absicherung bringen müssen. Die Fortbestandsprognose bestätigt der Wirtschaftsprüfer. Und jetzt sagt die Bundesliga: Nein, das glauben wir euch nicht. Tut mir leid, aber das ist nicht die Kompetenz des Senat 5. Ich sehe für mein Team keinen Fehler, den wir gemacht haben", ergänzte Krisch. 

      Dass die Austria noch keinen fertigen Vertrag vorlegen konnte, liege daran, dass der langjährige Partner selbst noch eine Gremiensitzung habe, in der die Zusammenarbeit bestätigt werden müsse. "Ich habe diesen Punkt auf den Tisch gelegt, habe mitgegeben, gesetzliche Rahmenbedingungen mitzuberücksichtigen. Ich kann nicht mehr machen, als alle Verträge auf den Tisch zu legen", ärgerte sich der Austria-Vorstand. 

      Protest-Frist bis 21. April

      Die "Veilchen" haben nun bis zum 21. April Zeit, ihren Protest einzubringen. Sollte auch das Protestkomitee gegen die "Veilchen" entscheiden, bleibt nur noch der Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht, dann können aber keine weiteren Dokumente vorgelegt werden. 

      Mit Konsequenzen, wie etwa einem Punkteabzug, den die Austria vor einem Jahr aufgebrummt bekommen hat, rechnet der AG-Vorstand aber nicht, schließlich sei man ja nach wie vor davon überzeugt, alles richtig gemacht zu haben. "Wir werden noch heute alles in die Wege leiten, dass wir das hinkriegen", so Krisch.