Bei Armin Wolf in "ZiB 2"
"Ausgeschlossen" – Babler geht mit FPÖ hart ins Gericht
Seit Juni ist Andreas Babler SPÖ-Chef, doch in Umfragen liegt er weit abgeschlagen hinter der FPÖ. Warum das so ist, wollte Armin Wolf herausfinden.
Obwohl das Interview erst spät am Abend stattfinden sollte, lieferten sich SPÖ-Chef Andreas Babler und "Zeit im Bild 2"-Anchor Armin Wolf schon in den Mittagsstunden ein Wortgefecht. Ersterer ließ seine Anhänger über Twitter wissen, dass er am Montag auf ORF2 über das Superwahljahr 2024 und seine Ideen sprechen werde. Letzterer wollte sich nicht vorwegnehmen lassen, über was er sein Gegenüber fragen wird.
Keine Konsequenzen für Fehltritte
Einleitend ging es dann jedenfalls um Bablers Parteigenosse Gusenbauer, der die Signa auf Beraterhonorare klagt. Der neue SPÖ-Chef verurteilt das ohne zu zögern zutiefst und findet es moralisch nicht in Ordnung. "Es schmerzt wirklich." Über einen Parteiausschluss will er trotzdem nicht reden. Schlimmer wäre es, wenn er draufkommen würde, dass er für den Niedergang des Imperiums Mitverantwortung trägt. In der Partei habe Gusenbauer "keinerlei Relevanz".
Andreas Kollross, ein weiterer Parteigenosse und Nationalratsabgeordneter der SPÖ, fiel um Weihnachten mit einem Vergewaltigungs-Witz auf. Auch darüber sei Babler "fassungslos", dafür will er sich stellvertretend für die Sozialdemokratie entschuldigen. So ein Posting habe in der SPÖ nichts verloren. Kollross habe glaubhaft versichern können, dass das nicht mehr vorkommt, deswegen bekomme er eine zweite Chance.
Auch bei den Umwidmungs-Deals der Wiener SPÖ blieben Konsequenzen der Parteiführung aus. Babler kündigte in der "ZiB 2" lediglich neue Compliance-Regeln an.
Babler siegessicher
Im Nahen Osten wäre eine Waffenruhe Gebot der Stunde, findet Babler, Österreich hätte in den Vereinten Nationen für diese Resolution stimmen sollen. Die österreichische Außenpolitik sei zu "unausgewogen". Es brauche Perspektiven, menschliches Leid zu verhindern.
Zurück zur SPÖ ging es anschließend wieder um interne Querelen in der Sozialdemokratie, etwa den jüngsten Zwischenrufen Georg Dornauers. Auch hier wäre es Babler natürlich lieber, stattdessen über Inhalte zu reden. So liegt die SPÖ aber aktuell wieder bei gleich hohen Umfragewerten wie vor einem Jahr, obwohl die Unzufriedenheit mit der Regierung auf einem Tiefststand ist. Der aktuelle SPÖ-Chef findet trotzdem, dass er nur wenig falsch gemacht habe seit seinem Antritt.
FPÖ-Koalition "ausgeschlossen"
Warum er trotzdem so weit abgeschlagen in den Umfragen liege? In seinen eigenen Umfragen habe er viel bessere Werte und viel höhere Beliebtheitswerte, wiegt sich Babler in Sicherheit. Einmal mehr hält er fest: Nur mit einer Erbschaftssteuer wird es eine SPÖ-Regierungsbeteiligung geben. Stimmt die ÖVP dem nicht zu, würde es auch keine Koalition mit der ÖVP geben.
Fest steht: Eine Koalition mit der FPÖ "wird es nicht geben" und ist jedenfalls "ausgeschlossen". Mit der FPÖ sei es nicht möglich, die Bedingungen für die Menschen im Land zu verbessern.