Michel Reimon
"Aus." – Grünen-Abgeordneter schmeißt überraschend hin
Der grüne Abgeordnete Michel Reimon hört nach fünf Jahren im Nationalrat auf, tritt nicht mehr zu Landes- oder Bundeswahlen für die Öko-Partei an.
"So. Letzte Pressekonferenz gehalten (In Eisenstadt, wo alles begann). Morgen die letzte TV-Konfrontation, bald die letzte Plenarsitzung. Es geht dahin" – mit diesen Worten kündigte der 53-Jährige am Montag seinen Abgang an. Auf X legte er nach: "Aus."
Auf Nachfrage des "Standard" bestätigte Michel Reimon, dass er nach drei Jahren im burgenländischen Landtag, fünf im EU-Parlament und zuletzt weiteren fünf im Nationalrat nicht mehr auf Landes- oder Bundesebene für die Öko-Partei kandidieren werde.
Ein kompletter Rückzug soll es aber nicht werden. "Ich bleibe weiterhin politiksüchtig", sagt er. Er werde sich im Wahlkampf als Basismitglied weiter für die Partei engagieren. Auch schließt er ein Comeback "irgendwann" als Funktionär auf Bezirksebene nicht aus: "Ich mag mich noch nicht".
Bis dahin will Reimon, selten um markige Sprüche (siehe YouTube-Short mit seiner Kickl-Attacke oben) verlegen, selbstständig als Kommunikationsberater arbeiten. Auch ein Buch zum Thema soll bald folgen.
Unzufrieden mit Parteispitze?
Reimon galt hinter vorgehaltener Hand als Kandidat zur letzten EU-Wahl. Nach dem kolportierten Absprung von Leonore Gewessler und der Verschiebung des Grünen Bundeskongress um zwei Monate, sagte der Burgenländer Nein.
Er war mit der Begründung, den Parteitag wegen des Nahost-Krieges zu verschieben, nicht einverstanden, wie er auf Facebook erklärte. "Unter der neuen strategischen Vorgabe bin ich einfach kein geeigneter Kandidat", so Reimon damals.
Auch Loacker geht
Er ist jedenfalls nicht der einzige, der vom Parlament vorerst genug hat. Desillusioniert wirft auch NEOS-Abgeordneter Gerald Loacker das Handtuch. Er verlässt das Hohe Haus nach der Wahl, will für sich einen Neustart.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der grüne Abgeordnete Michel Reimon hat überraschend seinen Rücktritt nach fünf Jahren im Nationalrat angekündigt und wird nicht mehr für die Öko-Partei bei Landes- oder Bundeswahlen kandidieren
- Trotzdem plant er, als Basismitglied weiterhin politisch aktiv zu bleiben und schließt ein mögliches Comeback auf Bezirksebene nicht aus
- Darüber hinaus plant er, als Kommunikationsberater zu arbeiten und ein Buch zu veröffentlichen