Wirtschaft

Aus für Zigaretten? Philip Morris macht Dampf für IQOS

Der Tabakriese will allen Ernstes das Rauchen hinter sich lassen. Im Gespräch mit "Heute" erklärt der Philip Morris-Chef, wie das funktionieren soll.

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Alexander Schönegger, Geschäftsführer von Philip Morris Österreich, blickt in eine rauchfreie Zukunft.
Alexander Schönegger, Geschäftsführer von Philip Morris Österreich, blickt in eine rauchfreie Zukunft.
Stefan Joham

Mit Zigarettenmarken wie Marlboro oder Chesterfield hat es der Konzern an die Weltspitze in der Tabakindustrie geschafft. Jetzt sollen die legendären Tschick bis 2030 aus den Verkaufsregalen verschwinden – zumindest im Ursprungsland Großbritannien. Das gilt nicht für das 2016 gelaunchte und als "risikoreduziert" eingestufte Produkt IQOS. Für die Entwicklung und Vermarktung der Glimmstängel, die nicht verbrannt, sondern auf 350 Grad erhitzt werden, ließ das Unternehmen mehr als acht Milliarden US-Dollar springen. Die Rekord-Innovation kommt nach Startschwierigkeiten ins Rollen und räumt, wie eine Dampflok, den ungesünderen Vorgänger aus dem Weg. IQOS ist mittlerweile für ein Viertel des weltweiten Umsatzes von Philip Morris verantwortlich. 

"Durch den Entfall des Verbrennungsprozesses entfallen auch bis zu 95 Prozent der Schadstoffe im Vergleich zu einer Zigarette."

Ein Jahr nach der Markteinführung in Österreich glüht Geschäftsführer Alexander Schönegger für den Tabakerhitzer: "Schadstoffreduzierte Alternativen zur Zigarette werden von erwachsenen RaucherInnen vermehrt nachgefragt. Damit ein Umstieg für diese Zielgruppe aber überhaupt in Frage kommt, ist Aufklärung wichtig: Tabakrauch, der beim Verbrennen von Tabak entsteht, ist die Hauptursache von raucherbedingten Krankheiten. Aufgrund dieser Verbrennung entsteht ein Großteil der schädlichen Chemikalien. Bei Tabakerhitzern wird Tabak nicht verbrannt, sondern kontrolliert erhitzt. Durch den Entfall des Verbrennungsprozesses entfallen auch bis zu 95 Prozent der Schadstoffe im Vergleich zu einer Zigarette. Die Produkte richten sich ausschließlich an erwachsene RaucherInnen und sind nicht risikofrei."

In Österreich wird nichts überstürzt

Den Plan, ab dem Jahr 2030 Marlboro und Co. aus den Trafiken zu verbannen, hegt Schönegger nicht: "Bei uns entscheidet der Kunde. Unser Ausgangspunkt ist der erwachsene Raucher. Er entscheidet, ob, wie und wann er mit dem Rauchen aufhört oder auf Alternativen umsteigt. Wichtig hierbei ist es, dass der Raucher Zugang zu Informationen hat, um sich seine Meinung bilden zu können. TabaktrafikantInnen - unsere wichtigsten Geschäftspartner - spielen eine entscheidende Rolle und sind Knotenpunkt der zukünftigen Entwicklung im Tabakmarkt. Dementsprechend ist es uns ein entscheidendes Anliegen, dass wir insbesondere gemeinsam mit ihnen die Zukunft in Österreich gestalten. Allerdings möchte ich festhalten, dass unsere Vision einer rauchfreien Zukunft klar und auch unumrückbar ist. Zigaretten werden langfristig durch rauchfreie Alternativen ersetzt. Solche Transformationen müssen mit viel Verständnis begangen werden. Gesetzliche Rahmenbedingungen bestimmen zum Beispiel wie Produkte kommuniziert, gebraucht und vermarktet werden dürfen."

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    So wird IQOS vermarktet.
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    Philip Morris Austria

    IQOS Boutique im Herzen der Wiener City

    Am 24. Februar hat auf der Kärntner Straße 16 die erste IQOS Boutique in Österreich ihre Pforten geöffnet. Auf 130 Quadratmeter wird das vielfältige IQOS-Sortiment ausgestellt. Bei Fragen stehen geschulte Mitarbeiter mit Beratung und Serviceleistungen zur Verfügung. Managing Director Alexander Schönegger ist stolz auf die neue Location: "Unser wichtigster Vertriebskanal sind die TabaktrafikantInnen, die die erste Anlaufstelle für die Beratung und den Verkauf von Tabak- und Nikotinprodukten sind. Bei ihnen liegt auch der Schwerpunkt der Vermarktung von Tabakerhitzern. Die Boutique ist eine wichtige Ergänzung, da sie die Markenwelt erlebbar macht und ein breites Portfolio an Serviceleistungen bietet."

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