Wirtschaftliche Nachteile
"Auftragsbücher schlecht gefüllt" – Industrie in Krise
Die Industrie steht derzeit stark unter Druck, hohe Energie- und Lohnnebenkosten lassen die Unternehmen im Wettbewerb hinterherhinken.
Die niederösterreichische Industrie steckt weiterhin tief in der Krise. Seit den Verwerfungen am Energiemarkt im Jahr 2022 will sich die Branche einfach nicht erholen.
Wie berichtet, traf die Energiekrise die Industrie massiv, Großunternehmen mussten plötzlich Zusatzkosten über mehrere Millionen Euro im Jahr an Strom stemmen. Die Inflation sowie hartnäckige Gehaltsverhandlungen der Gewerkschaften verstärkten die Abwärtsspirale.
Energie, Lohnnebenkosten
Derzeit habe man mit einer schleppenden Produktion und einer schlechten Auftragslage zu kämpfen, heißt es seitens der Wirtschaftskammer Niederösterreich.
"Wir brauchen dringend wettbewerbsfähige Energiepreise, Entlastungen bei den Lohnnebenkosten und Anreize für Investitionen, um im internationalen Wettbewerb nicht immer stärker zurückzufallen und damit den Standort und Arbeitsplätze zu gefährden", schlägt Spartenobmann Helmut Schwarzl Alarm.
Laut dem Konjunkturtest des WIFO sei auch die Stimmung äußerst schlecht. Laut WKNÖ würden 44 Prozent der Unternehmen ihre Produktionskapazitäten als zu groß beurteilen. Nur sieben Prozent geben an, dass die Kapazitäten aufgrund vieler Aufträge nicht ausreichend seien.
„Wenn die Kostensituation bei uns im internationalen Vergleich immer schlechter ausfällt, sind Abwanderungen früher oder später die logische Folge.“
Folge ist Abwanderung
"Wenn die Kostensituation bei uns im internationalen Vergleich immer schlechter ausfällt, sind Abwanderungen früher oder später die logische Folge – samt negativen Folgen für Wohlstand und Arbeitsplätze", so Schwarzl.
Nötig seien neben wettbewerbsfähigen Energiepreisen auch ein Ausbau der Netz-Infrastruktur sowie schnellere Genehmigungsverfahren. Zusätzlich fordert er eine Senkung der Abgabenquote von 43 auf 40 Prozent.
„Die Uhr für Maßnahmen tickt immer schneller.“
"Die Uhr für Maßnahmen tickt immer schneller. Immer mehr unserer Industrieunternehmen müssen bereits ihren Beschäftigtenstand reduzieren, Überlegungen für Standortverlegungen werden intensiver", so Schwarzl.