US-Wahlen

Aufruf zu Mord? Trump-Aussage wird Fall für Justiz

Eine Aussage Trumps könnte eine Morddrohung darstellen. Welche Konsequenzen dies für die Wahl hat, ist unklar.

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Aufruf zu Mord? Trump-Aussage wird Fall für Justiz
Gegen Donald Trump wird erneut ermittelt.
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"Lass sie uns mit einem Gewehr hinstellen, wo neun Läufe auf sie schießen. Mal sehen, wie sich dann fühlt, wenn die Gewehre auf sie gerichtet ist". Diese Aussage machte Donald Trump während eines Live-Interviews über Liz Cheney, eine bekannte Republikanerin, die für Harris politisiert.

Nun soll die Justiz rechtliche Schritte gegen Trump überprüfen. Dabei soll erkannt werden, ob die Aussage nach den Gesetzen des Staates Arizona, wo sie gemacht wurde, als Morddrohung einzustufen ist.

Interventionistische Vergangenheit

Die Aussage machte Trump am Donnerstag. Sie war Teil seines Arguments, dass Cheney schnell bereit sei, die Lösung für Konflikte in Kampfhandlungen zu suchen, daher würde er sie gerne selbst mit einer Waffe in einem Gefecht erleben. Cheney wurde in der Vergangenheit öfters wegen ihrer interventionistischen Einstellung für die US-Außenpolitik kritisiert. Sie ist zudem die Tochter von Dick Cheney, der der Vizepräsident von George Bush war, und in der Rolle maßgeblich an Einmarsch in den Irak beteiligt war.

"Ich habe meinen Chef der Strafrechtsabteilung bereits gebeten, diese Aussage daraufhin zu prüfen, ob sie nach den Gesetzen von Arizona als Morddrohung einzustufen ist", sagte die Generalstaatsanwältin des US-Bundesstaats Arizona dem Regionalsender 12News. Zum jetzigen Zeitpunkt könne sie aber noch nicht sagen, ob Trumps Aussage gegen das Gesetz verstoße.

Kamala Harris und Cheney greifen die Aussage an

Die Reaktionen folgten prompt. Trumps Kontrahentin Kamala Harris sieht in Trumps Aussage den Beweis, dass er vom Präsidialamt disqualifiziert werden muss. "Er hat seine gewaltverherrlichende Rhetorik verstärkt", sagte Harris zu Reportern im Bundesstaat Wisconsin. "Das muss disqualifizierend sein."

Cheney selbst nennt Trump einen Diktator, der die, die gegen ihn sprechen, mit dem Tod bedroht. "Wir können unsere Nation und unsere Freiheit nicht einem nachtragenden, rachsüchtigen, grausamen und instabilen Mann anvertrauen."

Ob es tatsächlich rechtliche Konsequenzen für Trump geben wird, ist fragwürdig. Die Wahl ist in drei Tagen vorbei, rechtliche Prozesse dauern bekannterweise lange, bis sie abgeschlossen sind. Auch ob es überhaupt noch Auswirkung auf die Wahl hat, gilt abzuwarten.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Donnerstag machte Trump eine Aussage, die einer Morddrohung gegen seine republikanische Kontrahentin Liz Cheney nahekommt
    • Am Freitag verkündete die Staatsanwaltschaft von Arizona, dass sie rechtliche Schritte gegen Trump überprüft
    • Harris und Cheney, die sich für Harris starkmacht, reagierten empört auf Trumps Aussage
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