Tipps gegen Chaos
Aufräumcoach: "Brauchen nur die Hälfte unserer Sachen"
Unordnung ist keine Kleinigkeit: Beziehungen, die Seele und die Gesundheit können darunter leiden. Nun im Herbst wird es Zeit, das Chaos anzugehen.
Ordnung ist das halbe Leben – oder das Genie beherrscht das Chaos. Es gibt viele Sprichwörter zum Thema Aufräumen. Aber eines steht doch fest: Unordnung hat Konsequenzen. Wie man die bewertet, das ist eine andere Sache. Für Aufräumcoach Desirée Schweiger (38) jedenfalls ist sie die Lebensgrundlage – sie hat sich mit ihren Tipps zum Ordnunghalten selbstständig gemacht. In "Heute" verrät sie, worauf es ankommt und warum gerade der Herbst der perfekte Zeitpunkt für Ordnung und ein gemütliches Zuhause ist.
Aufräumen im Herbst wichtig
"Wir sind im Herbst wieder vermehrt Zuhause, da ist es besonders wichtig, dass man sich in seinen eigenen vier Wänden wohlfühlt", so Desirée Schweiger im Gespräch mit "Heute". Ordnung und Gemütlichkeit – viele denken, dass sich das widerspricht. Hier räumt Desirée mit einem Irrtum auf: "Nur weil es aufgeräumt ist, heißt es nicht, dass es steril sein muss. Für mich heißt Ordnung nur, dass man nur mehr besitzt, was man auch wirklich braucht oder was man schön findet (Deko) und dass man alles sofort findet, weil alles an seinem Platz ist. Es muss nicht total minimalistisch gehalten sein."
Aufräumen ist für Psyche gut
"Die meisten Menschen belastet Unordnung. Es wird viel zu viel Zeit mit Suchen verbracht. Durch die äußere Ordnung kommt oft auch die innere Ordnung. Die meisten fühlen sich nach getaner Arbeit freier. Mit dem Loslassen von Gegenständen kann auch leichter mit der Vergangenheit abgeschlossen werden, wenn dies gewünscht wird." Den engen Zusammenhang zwischen Psyche und Unordnung erklärt die Expertin.
Chaos könne auf eine Phase der Selbstfindung hindeuten, so Schweiger. "Chaos kann auch als Ausdruck von Widerstand gegen die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen gedeutet werden. Dies kann darauf hindeuten, dass sich eine Person scheut, klare Entscheidungen zu treffen oder sich mit emotionalen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Chaos ist aber nicht zwangsläufig negativ. Viele Menschen finden in chaotischen Zuständen Inspiration und Kreativität. Künstler, Erfinder und Denker haben oft Phasen des Chaos durchlebt, in denen neue Ideen entstanden sind."
Unordnung ist für Gehirn extrem anstrengend
Wo und warum entstehen eigentlich Chaosecken in der Wohnung? "Chaosecken entstehen meistens, wenn zu viel von etwas vorhanden ist und/oder dem Gegenstand kein expliziter Platz zugeordnet wurde. Vor allem, wenn mehrere Personen diesen Bereich nutzen und niemand weiß, wo die Gegenstände eigentlich 'wohnen', wird das zu einem großen Problem. Unordnung erzeugt eine Fülle an visuellen Reizen, die das Gehirn ständig verarbeiten muss. In einer unordentlichen Umgebung gibt es keinen klaren Fokus, und dies kann die Konzentration und die Fähigkeit, Aufgaben effizient zu erledigen, stark beeinträchtigen."
"Hälfte der Sachen brauchen wir nicht"
Für Desirée Schweiger heißt "überflüssig", dass dieser Gegenstand nicht mehr genutzt wird oder so selten, dass man ihn vermutlich auch ausborgen könnte oder durch etwas anderes (ähnliches) schon vorhandenes ersetzen könnte. "Ich schätze es auf circa 50 Prozent des durchschnittlichen Besitzes jedes Wieners/jeder Wienerin. Im Kleiderschrank würde ich sogar noch höher gehen." Mit ihrem Premium-All-inclusive-Umsetzungs-Paket um 300 Euro macht Desirée Schweiger "häuslichen Problemzonen" den Garaus.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der Artikel beleuchtet die Bedeutung von Ordnung im Leben und wie Unordnung Beziehungen, die Seele und die Gesundheit beeinträchtigen kann
- Aufräumcoach Desirée Schweiger erklärt, warum der Herbst der ideale Zeitpunkt ist, um das Zuhause zu organisieren, und betont, dass Ordnung nicht steril sein muss, sondern vielmehr dazu beiträgt, sich wohler zu fühlen und innere Ruhe zu finden