Welt
Auf dieser Insel sind Menschen ab sofort verboten
Die unbewohnte Insel Chrissi lockte durch ihre unberührten Sandstrände zuletzt immer mehr Besucher an, damit ist nun Schluss.
Die kretische Regionalverwaltung hat ein Betretungsverbot für die eigentlich unbewohnte griechische Insel Chrissi ("Die Goldene") verhängt. Das kleine Eiland südlich von Kreta ist für seine traumhaften Strände und seine einzigartige Natur bekannt.
200.000 Besucherinnen und Besucher zuletzt
In den vergangenen Jahren hatten sich deshalb während der Sommermonate Menschen auf der Insel niedergelassen. Hinzu kamen geschätzte 200.000 Tagesbesucher und -besucherinnen pro Jahr. Nun sei die Natur auf der Insel zerstört, hieß es in einer Mitteilung der Behörden am Freitag.
Vor allem die sogenannten "Chrissi-Zedern", Bäume einer Zedernart, die selbst am Sandstrand wurzeln können, sind stark betroffen. Ein Großteil der oft mehr als 100 Jahre alten Bäume sei kurz vor dem Eingehen, sagte eine Verwaltungsmitarbeiterin der dpa. Die Bäume seien entwurzelt und vertrocknet – das Besuchsverbot sei notwendig, um der Natur Zeit zur Erholung zu geben.
Ursache ist der Mensch: Die Sommerbewohner und -bewohnerinnen, die nach Behördenangaben in Zelten und selbst gebauten Hütten leben und sogar notdürftige Tavernen errichtet haben, zapfen das Grundwasser an, das später den Pflanzen fehlt. Sie verursachen Müll und haben sogar Fahrzeuge auf die Insel gebracht.
Zudem wanderten die Menschen ins Innere der Insel und zerstörten dabei die Jungpflanzen, die für neue Vegetation sorgen könnten. Manch einer brachte offenbar sogar Ziegen mit auf die Insel – die Tiere fressen alles an kleinen Pflanzen, was sie finden können.
Nun soll verhindert werden, dass sich in diesem Sommer wieder Menschen auf Chrissi niederlassen. Erlaubt sei den Besuchern und Besucherinnen nur noch, mit dem Boot an das Eiland heranzufahren und ans Ufer zu schwimmen – anlanden dürfen sie nicht mehr.