Er fuhr nicht zu schnell!
Audi-Lenker wird geblitzt – 4.000 Euro Strafe drohen
Bei einer Kontrolle knipste ein Polizei-Blitzer gleich zwei Autolenker gleichzeitig. Einem droht nun die Anzeige, das Internet zuckt aus.
Mit nur einem Mal blitzen zwei Autos erwischt! Kurz vor Silvester sind der Berliner Polizei zwei Fahrzeuge auf einmal ins Netz gegangen. Einer Audi-Lenker war zu schnell unterwegs, ein anderer ist jetzt wegen seines "falschen" Fingerzeigs dran. Das Internet läuft Sturm gegen die Polizei-Vorwürfe.
Die Berliner Behörde veröffentlichten nun einen Schnappschuss der Extraklasse. Kurz nach Beginn der Verkehrskontrolle am 28. Dezember blitze die mobile Radarkontrolle der Zivilpolizei auf dem Berliner Columbiadamm einen dunklen Audi, der es besonders eilig hatte. Zu eilig, denn wegen einer Geschwindigkeitsübertretung bekommt er nun von der Bußgeldstelle eine Ordnungswidrigkeit aufgebrummt.
Einmal blitzen, zwei Treffer:
Jetzt drohen 4.000 Euro Strafe
Zeitgleich ließ sich ein weiter Audi ablichten, offenbar absichtlich. Der Audi soll sich bewusst mit langsamer Geschwindigkeit dem Blitzer-Fahrzeug genähert haben, wo ein Polizeibeamter aus dem Kofferraum heraus blitzte. Vor dem Blitzer-Auto posierte der Fahrer mit ausgestrecktem Mittelfinger– oder wie es die Polizei Berlin in ihrem Tweet formuliert, "um den Kollegen zu zeigen, was er von der Geschwindigkeitskontrolle hält". Offensichtlich nicht viel. Ob er wusste, was er tut? Denn "Alltägliche" Handzeichen wie Vogel oder Mittelfinger können strafbar sein, erklärt der ÖAMTC. Nämlich als Anstandsverletzung (noch recht billig); schlimmer aber als Beleidigung nach § 115 Strafgesetzbuch. Erstattet der Beleidigte Anzeige, drohen ein paar Tausender Geldstrafe. Es drohen Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen, der Strafrahmen reicht sogar bis zu drei Monaten Haft.
Interessant: Während es hierzulande nur wenige solche Verfahren gibt, existieren in Deutschland, basierend auf zahlreichen Urteilen, detaillierte Übersichten, welche Strafen zu erwarten sind. Dem Audi-Lenker drohen fürs Zeigen des Mittelfingers nun beispielsweise rund 4.000 Euro Strafe wegen Beleidigung. Die folgende Liste zeigt, welche Strafen in euerem nächsten Urlaub in Deutschland drohen.
Die Beleidigung "Du alte Sau" kostet im Straßenverkehr 2.500 Euro. Was kostet Fehlverhalten im Verkehr sonst?
Der Bußgeldkatalog im Nachbarland für Beleidigungen:
- Zeigen des Mittelfingers: 4.000 Euro
- Beleidigung "Du alte Sau": 2.500 Euro
- Beleidigung "Fieses Miststück": 2.500 Euro
- Aussage "Am liebsten würde ich jetzt Arschloch zu dir sagen": 1.600 Euro
- Scheibenwischer-Geste: 1.000 Euro
- Beleidigung: "Dir hat wohl die Sonne das Gehirn verbrannt": 600 Euro
- Beleidigung "Du Mädchen!" gegenüber einem Polizisten: 200 Euro
- Zunge rausstrecken: 150 Euro
Nun läuft das Internet sturm gegen die Wertung der Polizei. "Wirklich sicher Ihre Interpretation? Er könnte die Beifahrerin gemeint haben oder einen Bericht im Radio … Vielleicht doch erst einmal ermitteln", kommentiert eine Twitter-Nutzerin. "Da sitzt ja noch ein potenzielles Stinkefingeropfer im Fahrzeug", meint auch ein anderer User. Viele stören sich zudem dran, dass sich die Polizei scheinbar mit solchen Bagatellen beschäftigt. "Wenn ihr bei anderen Fällen auch so konsequent und energisch durchgreifen würdet", ärgert sich ein Anderer.
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