Nach Swiss-Notlandung
AUA-Rettung aus Kasachstan – nicht alle können mit
Wegen eines Notfalls musste ein Swiss-Flieger in Kasachstan notlanden. Dort kam es zu zum Unfall, die Passagiere sind gestrandet. Die AUA hilft.
Ein Flug von Tokio nach Zürich machte am Samstag eine Zwischenlandung in Astana, der Hauptstadt Kasachstans. Weil eine der Rollbahnen geschlossen war, musste die Maschine auf der Piste um 180 Grad wenden. Dabei geriet das Bugrad der Boeing 777 ins Gras und blieb stecken.
Der Flug war wie gewohnt am Narita Airport um 10.55 Uhr (Lokalzeit) gestartet und hätte um 18.20 Uhr (Schweizer Zeit) am Flughafen Kloten landen sollen. Wie "Flightradar24" auf seiner Website bestätigt, landete jedoch die Maschine außerplanmäßig in Astana.
Fehler der Crew?
Laut eines News-Scouts gab es an Bord einen medizinischen Notfall. Auf Anfrage bestätigt eine Swiss-Sprecherin den Vorfall. Das kasachische Portal Liter berichtet, ein 50 Jahre alter Passagier habe während des Fluges einen Schlaganfall erlitten.
Der News-Scout, der sich an Bord der Maschine befand, spricht von noch etwas unklaren Informationen. "Der Flight-Attendant teilte uns mit, dass es einen medizinischen Notfall gab. Unter den Passagieren befand sich ein Arzt, der vorgeschlagen habe, die erkrankte Person ins Spital zu bringen", sagt der Leser zu "20 Minuten".
BILDER: Swiss-Flieger kommt bei Notlandung von Piste ab
Nach dem Aufsetzen der Maschine sei das Flugzeug über die Landebahn gerollt, sei aber dann mit den Vorderrädern auf eine Wiese gefahren, sagt der Leserreporter weiter. Der Pressedienst des Flughafens Astana teilt der kasachischen Nachrichtenagentur "Tengrinews" mit: "Nach einer erfolgreichen Landung um 16.00 Uhr rutschte das Flugzeug während einer Wende auf dem Rollweg aufgrund eines Fehlers der Besatzung auf die Wiese. In diesem Zusammenhang wurde um 16.03 Uhr ein Alarm zur Durchführung von Rettungsaktionen ausgelöst." Der Flughafen Astana bleib nach dem Vorfall während zwei Stunden für alle Flüge gesperrt.
Swiss-Flieger muss untersucht werden
Das Swiss-Personal habe sich sehr gut verhalten, betont der News-Scout. Dennoch wisse er noch nicht, ob die Reisenden mit einem Ersatzflugzeug weiterfliegen könnten oder in Astana übernachten müssen.
"Wie in solchen Fällen üblich, muss das Flugzeug zurück auf die Piste geschleppt werden. Dies ist bereits erfolgt", teilt die Swiss in einer Medienmitteilung mit. Die Swiss-Sprecherin gab an, dass das Bodenpersonal abkläre, ob die Passagiere des Fluges von Tokio nach Zürich mit anderen Flügen reisen könnten. Die 319 Personen befinden sich im Flughafen und warten auf den Entscheid.
Die Boeing 777 werde allerdings nicht sofort in Richtung Zürich abheben können, sie müsse jetzt noch untersucht werden, so die Swiss-Sprecherin weiter. Wann der Flieger wieder einsatzfähig ist, werde noch untersucht.
10.000 Euro für Heimflug
Später in der Nacht wurde bekannt, dass eine Boeing 777 von Austrian Airlines Passagiere und Crew nach Wien bringen soll, wo sie dann von der Swiss abgeholt werden. Doch hat das AUA-Flugzeug weniger Platz als der Swiss-Flieger, weshalb nicht alle gestrandeten Passagiere nach Wien fliegen können, wie eine "20 Minuten"-Leserin berichtet. Sie selbst sei betroffen.
AUA-Flug nach Tokio wohl verspätet
Um 13.30 Uhr sollte ein AUA-Flieger planmäßig Richtung Japan abheben. Aufgrund des Sonderfluges für die gestrandeten Swiss-Passagiere in Kasachstan dürfte es aber zu erheblichen Verspätungen für AUA-Passagiere kommen. Das Luftfahrtportal "AustrianWings" rechnet mit mindestens zwei Stunden Verzögerung.
"Viele Passagiere sind ohne Lösung in Astana gestrandet. Uns wurde gesagt, dass es bis zu 3 Tage dauern kann, bis wir abgeholt werden", schreibt sie weiter. Die einzige Möglichkeit sei, auf eigene Faust einen Flug nach Zürich zu fliegen. Da sie beruflich in Zürich sein müsse, habe sie einen Flug gebucht, der sie 10.000 Euro gekostet habe.
Die Luftfahrtbehörde Kasachstans hat bereits angekündigt, eine außerplanmäßige Inspektion des Flughafens Astana durchzuführen. Dies sei auf "die jüngste Zunahme von Flugzeugschäden" zurückzuführen, schreibt "Tengrinews".
Auf den Punkt gebracht
- Ein Swiss-Flugzeug musste in Kasachstan notlanden, nachdem ein Passagier an Bord einen medizinischen Notfall erlitten hatte
- Die Maschine geriet bei der Landung ins Gras und blieb stecken, was zu einer Sperrung des Flughafens führte
- Die Passagiere sind frustriert, da nicht alle mit einem Ersatzflugzeug nach Wien fliegen können, um von dort aus nach Zürich zu gelangen
- Einige Passagiere mussten sogar eigene Flüge buchen, die bis zu 10.000 Franken kosteten