Nach Flug durch Hagelgewitter

AUA-Pilot nicht im Cockpit – jetzt ermittelt Behörde

Ein Flugzeug landete schwer beschädigt nach einem Hagel-Flug. Die Untersuchungen der AUA intern laufen. Jetzt ermittelt auch die Luftfahrtbehörde.

Newsdesk Heute
AUA-Pilot nicht im Cockpit – jetzt ermittelt Behörde
AUA-Flieger flog bei 6.000 Meter direkt in Hagelsturm
Leserreporter

Vor rund einer Woche landete ein Airbus A320 mit der Kennung OE-LBM "Arlberg" am Flughafen Schwechat, nachdem die Cockpitscheiben sowie die Nase der Maschine von Eisgeschossen völlig zertrümmert worden war. Das Flugzeug der Austrian Airlines (AUA) flog mit 173 Passagieren an Bord bei rund 6.000 Meter Höhe direkt in den Hagelsturm bei Hartberg in der Steiermark. Die Piloten waren daraufhin ohne Sicht, mussten "Mayday" funken und nur mit Instrumenten weitersteuern. Trotz der immensen Schäden konnten sie den Flieger sicher landen. Niemand wurde verletzt.

Doch wieso wurde die Gewitterzelle nicht umflogen? Dieser Frage widmet sich nicht nur die Fluglinie im Rahmen einer internen Untersuchung.

Bundesbehörde untersucht Hagelflug

Nun ermittelt nämlich auch die staatliche Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUB).  Im Bereich Luftfahrt werden Unfälle und schwere Störungen von der Behörde untersucht.

Sie wird sich wohl auch den kürzlichen bekanntgewordenen Anschuldigungen widmen, wonach der Kommandant des Fluges unmittelbar vor dem Flug in den Hagelsturm nicht im Cockpit der Maschine gewesen sei. Dies sei Gegenstand der internen Untersuchung – dazu möchte man sich nicht äußern, wie es seitens der AUA heißt.

Bei der Landung müssen jedenfalls beide Piloten im Cockpit sein. "Wir weisen darauf hin, dass sich der Vorfall im Sinkflug ereignet hat und nicht in der unmittelbaren Landephase", so die Fluglinie

Nur 100 Stunden Erfahrung?

Weiters wurde vorgeworfen, dass der Erste Offizier, der den Flug zu diesem Zeitpunkt überwachte "gerade einmal rund 100 Stunden Erfahrung" hatte. Die AUA dementiert.

"Beide Personen sind in Bezug auf Gesamtflugstunden sowie Flugstunden am Flugzeugtyp A320 in ihrer Funktion sehr erfahren. Mediale Berichte, dass eine Person nur hundert Stunden Flugerfahrung haben soll, sind nicht korrekt", heißt es auf "Heute"-Anfrage am Montag.

Das passiert mit der Cockpit-Crew

Wie die Fluglinie gegenüber "Heute" mitteilt, gibt es in solchen Fällen für die Piloten des Fluges eine klare Vorgangsweise. "Es gibt einen festgelegten Zeitraum nach einem Vorfall, in dem die Crew vom Flugdienst freigestellt und – wenn nötig und von der Crew gewünscht – betreut wird. In diesem Fall ist das eine Zeitspanne von rund 7 Tagen", so eine Sprecherin der AUA.

Nach Auswertung der Flugdaten und ersten Erkenntnissen muss die betroffene Crew gegebenenfalls ein "abgestimmtes Training oder eine Schulung" absolvieren. Danach werden sie mit Unterstützung von Fluglehrkräften wieder im Flugdienst eingesetzt.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
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