"A liaba Bua"

Attentäter bastelte IS-Fahne – Vermieter ahnten nichts

Während zwei 15-Jährige noch auf der Intensivstation liegen, werden neue Details aus dem Leben des Attentäters bekannt.
Newsdesk Heute
18.02.2025, 07:46

Ganz Österreich ist in Gedanken dieser Tage beim getöteten Alex (14) und jenen zwei Menschen, die nach dem Messer-Attentat von Ahmad G. nach wie vor auf der Intensivstation liegen. Der Tatverdächtige kaufte sich wenige Tage vor dem Anschlag ein teures Messer und stach gezielt in Richtung Herz- und Bauchbereich.

Gleich mehrere glückliche Fügungen verhinderten, dass es noch mehr Opfer gab. Ein Betroffener überlebte dank des Könnens der Ärzte einen Stich direkt ins Herz. Dass der Attentäter frühzeitig sein Messer verlor, geht auf den syrischen Essenszusteller Allaeddin Alhalabi (42) zurück, der ihn mit seinem Auto rammte.

Freunde überlebten knapp

Bei den beiden, die nach wie vor auf der Intensivstation liegen, handelt es sich um zwei 15-jährige Freunde des Getöteten. Beide schwebten zwischenzeitlich in Lebensgefahr, dürften dem Tod aber entronnen sein. Lebenslange Folgen werden sie vermutlich trotzdem zu spüren haben.

Unterdessen werden auch immer neue Details zum Attentäter selbst sowie dessen Umfeld bekannt. Bis zuletzt wussten selbst die Vermieter, ein pensioniertes Ehepaar, nicht, mit wem sie sich ein Dach teilen.

"A liaba Bua"

"Das glaub ich jetzt nicht. Wir haben nicht gewusst, dass er es ist. Wie furchtbar", sagen sie der "Kronen Zeitung". Probleme habe es nie gegeben. "Nein, er war a liaba Bua. Hat meiner Frau beim Bezahlen der Miete Süßigkeiten geschenkt."

Vermittelt wurde ihm die Wohnung von seinem älteren Bruder, der mittlerweile von dort weggezogen ist und eine Familie gegründet hat – "ein grundanständiger, fleißiger Mann", so die Vermieter. In letzter Zeit habe es jedoch Spannungen zwischen den Brüdern gegeben.

Plötzlich war Ahmad weg. Wie sich später herausstellen sollte, war er in Deutschland bei Verwandten untergekommen und saß eine kurze Ersatzfreiheitsstrafe ab, weil er mit gefälschten Dokumenten einreisen wollte. Als er nach Villach zurückkehrte, war er grundlegend verändert, berichten Nachbarn der "Krone".

IS-Flagge aus Müllsack

Viele Besuche und Lärm standen nun an der Tagesordnung. "Und sein Blick hat uns immer Angst gemacht. Wenn er einer von uns Frauen am Gang oder in der Tür begegnet ist, hat er sich immer demonstrativ von uns weggedreht – so richtig verachtend, damit wir ja nicht in Berührung kommen."

Ermittler fanden bei der Durchsuchung seiner Wohnung IS-Devotionalien, darunter die typische schwarze Flagge – selbstgebastelt aus einem Müllsack.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.02.2025, 08:09, 18.02.2025, 07:46
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